19. April 2015

City Guide: Roermond

In meinem heutigen City Guide geht es um die niederländische Stadt Roermond, die in der Provinz Limburg liegt. Die schöne und beschauliche Stadt liegt ganz in der Nähe von Mönchengladbach direkt hinter der niederländischen Grenze und ist wegen des Designer Outlets als Einkaufsstadt bekannt. Aber Roermond hat neben tollen Shoppingmöglichkeiten auch lohnenswerte Sehenswürdigkeiten und ein malerisches Stadtbild voller Kulturgeschichte zu bieten.

Liebfrauen-Münsterkirche in Roermond

Anreise & Transport

Da Roermond kurz hinter der Grenze der Niederlande liegt, ist man mit dem Auto von Mönchengladbach, Neuss, Düsseldorf oder Köln aus innerhalb einer Stunde da. Man folgt einfach der Autobahn und gelangt so direkt ins Stadtzentrum. Parken lässt sich am besten auf dem riesigen Parkplatz des Designer Outlets. Dort bezahlt man eine Parkgebühr von nur drei Euro für den ganzen Tag. Selbst wenn man nicht wegen des Outlets gekommen ist, liegt das Stadtzentrum nur etwa fünf bis zehn Minuten vom Parkplatz entfernt. An den Wochenenden gibt es aber auch Shuttle Busse, die von Köln und Düsseldorf aus nach Roermond und zurück fahren. Die Anreise mit dem Zug ist ebenfalls möglich. Alles in allem solltet ihr bedenken, dass es vor allem am Wochenende und an Feiertagen voll in Roermond werden kann, da die ganzen Deutschen dann zum Shoppen dorthin fahren, weil die Geschäfte in Deutschland geschlossen sind. Dann kann es auch schonmal Stau auf der Autobahn geben werden. Einmal in Roermond angekommen, ist allerdings alles Wichtige fußläufig innerhalb kürzester Zeit erreichbar.

Essen & Trinken in Roermond

In Roermond gibt es zahlreiche Möglichkeiten sich in einem Café oder Restaurant eine Pause zu gönnen. Besonders viele findet man rund um den Münsterplatz und den Marktplatz. Aber auch unten an der Roerkade, einer Gracht direkt an der Rur, findet man viele gemütliche Cafés und Restaurants.
Wir aßen mittags zunächst eine große Tüte Pommes bei Piet Friet, einem Imbiss im Outlet Center bei dem es auch Frikandel und Co zu kaufen gibt. Zum Nachttisch würde ich jedem eine Luikse Waffel empfehlen, diese bekommt man zum Beispiel an verschiedenen Ständen oder in Cafés im Stadtzentrum. Nachmittags verbrachten wir einige Zeit in einem gemütlichen Café direkt an der Roerkade. Das Eetcafé Olijfje bietet eine völlig verrückte Einrichtung sowie niederländisches Bier, Kaffee, Tee und warme Speisen an. Zu Abend aßen wir schließlich bei La Place im Outlet Center, wo man sich unter anderem sein eigenes asiatischen Curry zusammenstellen kann.

Pommes von Piet Friet in Roermond
Café Olijfje in Roermond
Café Olijfje in Roermond

Kultur & Sehenswürdigkeiten in Roermond

Roermond ist eine alte Stadt, deren Geschichte bis in die Römerzeit zurückreicht und ist zudem eine Bischofsstadt. Das Stadtbild weist somit viele Sehenswürdigkeiten wie historische Gebäude, Kirchen und alte Handelshäuser auf. Bereits bei einem Spaziergang durch die Altstadt mit ihren wunderschönen Fassaden aus verschiedenen Epochen der letzten Jahrhunderte gewinnt man einen ersten Eindruck von Roermonds einladender Innenstadt. Im historischen Stadtzentrum findet man zudem viele malerische Plätze und gemütlichen Terrassen sowie eine große Auswahl an Geschäften.
Wenn man vom Outlet Store kommt, läuft man automatisch auf den Marktplatz zu. Dort steht das alte Rathaus (Stadhuis) mit seinem Glockenspielturm sowie die Kathedrale St. Christophorus, deren Turmspitze man besuchen kann, um den Ausblick über Roermond zu genießen. Etwas weiter im Stadtzentrum steht auf dem Münsterplatz die Liebfrauen-Münsterkirche. Direkt davor findet man einen wunderschönen Musikpavillion des Architekten Cuypers.

Roermond
Kathedrale St. Christophorus in Roermond
Rathaus in Roermond
Liebfrauen-Münsterkirche in Roermond
Liebfrauen-Münsterkirche in RoermondHaus in Roermond

Aktivitäten in Roermond

Neben den zahlreichen Sehenswürdigkeiten und dem schönen Stadtbild gibt es aber noch einige andere Dinge, die man in Roermond unternehmen kann. So kann man beispielsweise die Roerkade entlang schlendern und dort die Steinen Brücke überqueren, um bis zur Rur und zum Yachthafen zu laufen. Auch ein Spaziergang über den Wochenmarkt auf dem Marktplatz, der samstags stattfindet, lohnt sich, da es dort unter anderem leckeres Essen zu kaufen gibt. Roermond liegt außerdem direkt an den Maasplassen, einem großen Seengebiet mit malerischer Landschaft und zahlreichen Wasserflächen. Für Naturfreunde und Liebhaber des Wassersports ein echtes Muss. Zudem gibt es nicht allzu weit entfernt den Nationalpark De Meinweg.

Blick von der Roerkade auf die Steinen Brücke in Roermond
Blick von der Roerkade auf die Steinen Brücke in Roermond
Blick von der Steinen Brücke in Roermond
Blick von der Steinen Brücke in Roermond
Yachthafen Roermond

Shopping in Roermond

Was bei einem Besuch in Roermond auf keinen Fall fehlen darf: Shopping! In der Innenstadt kann man durch die kleinen Gassen schlendern und dabei süße Geschäfte entdecken oder auch bei den großen Handelsketten vorbeischauen. Doch das, was Roermond zur Einkaufsstadt schlechthin macht, sind die verkaufsoffenen Sonntage und das McArthurGlen Designer Outlet. In diesem Einkaufsparadies hat man das ganze Jahr über täglich von 10 bis 20 Uhr die Möglichkeit super Schnäppchen zu machen. Es gibt Markenklamotten von zum Beispiel Prada, Gucci oder Tommy Hilfiger, aber auch Geschäfte wie The Body Shop, Hunkemöller und Fjällaräven. Und das Beste? Alle Sachen sind zwischen 30% und 70% reduziert! Ich fand das Einkaufen dort sehr angenehm, da das Outlet Center wie eine kleine Stadt angelegt ist und man sozusagen von Haus zu Haus läuft, um die einzelnen Geschäfte zu besuchen.

Stadtzentrum Roermond
Lustiges Schild mit Spruch in Roermond
McArthurGlen Designer Outlet
McArthurGlen Designer Outlet

Sonstiges

Alles in allem ist Roermond ein lohnenswertes Ausflugsziel. Von Köln aus ist man schnell dort und kann seine Zeit sowohl zum Shoppen als auch zum Entdecken der Stadt nutzen. Die Stadt ist zwar nichts total Außergewöhnliches, aber trotzdem sehr schön anzuschauen. Man kann hier gut einen Tag verbringen, um ein bisschen vom Alltag abzuschalten oder auf Schnäppchenjagd zu gehen.

Rathaus in Roermond
Kathedrale St. Christophorus in Roermond
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9. April 2015

Island Roadtrip - Teil 4: Islands Osten - Svínafellsjökull, Jökulsárlón und Berunes (Tag 5)

Der fünfte Tag unseres Island Roadtrips führt uns von der Südküste bis in die östlichen Fjorde Islands. Dabei durchqueren wir nicht nur einige malerische Dörfer, sondern bestaunen aus nächster Nähe einen Gletscher, fahren über einen See mit Eisbergen und erreichen schließlich atemberaubende Fjorde.


Highlights von Islands Osten: Gletscher, Eislagunen und spektakuläre Fjorde

SVÍNAFELLSJÖKULL
Als unser fünfte Tag in Island anbricht, ist das Wetter eher durchwachsen. Heute geht es für uns weiter gen Osten und somit auch zu einer neuen Unterkunft. Wir verlassen Kirkjubæjarklaustur und folgen der Ringstraße weiter Richtung Osten, der Himmel ist wolkenverhangen und die Straße verlassen. Schließlich erreichen wir den Vatnajökull-Nationalpark und folgen der Straße zum Gletscher Svínafellsjökull. Die Wolken hängen tief und verschlucken die Spitzen der umliegenden Berge. Ein frischer Wind weht uns entgegen als wir dem Pfad zum Gletscher folgen. Bei schönem Wetter lohnt es sich eine Gletscherwanderung zu buchen, um dieses Naturerlebnis hautnah zu erleben, wir haben uns jedoch dafür entschieden, dem Weg seitlich des Gletschers ein Stück zu folgen und einfach den Ausblick zu genießen. Der Anblick des Gletschers ist trotz des schlechten Wetters wunderschön. Die schroffen, eisgrauen Kanten erheben sich vor uns und nur hin und wieder hören wir ein leises Knacken, wenn der Gletscher sich bewegt.


JÖKULSÁRLÓN
Vom Svínafellsjökull aus fahren wir weiter nach Jökulsárlón. Als wir aus dem Auto steigen, trifft mich fast der Schlag, weil es plötzlich unglaublich kalt ist. Es regnet leicht, aber vor allem der eisige Wind schneidet durch unsere Kleidung. Wir retten uns erstmal in das kleine Restaurant, das direkt neben der Eislagune liegt, und gönnen uns eine warme Suppe. Danach hat immerhin der Regen aufgehört, sodass wir die nächste Bootstour buchen. Diese ist zwar nicht billig, aber es lohnt sich, denn nur vom Ufer aus, kann man die Schönheit des Gletschersees nicht wirklich entdecken. Nachdem wir mit Rettungswesten ausgestattet worden sind, fährt das Boot hinaus auf den See. Während unser Guide auf humorvolle Art und Weise allerhand Wissenswertes über den Jökulsárlón erzählt, gleitet unser Boot langsam zwischen den bedrohlich aufragenden Eisbergen hindurch. Trotz des wolkenverhangenen Himmels ist der Anblick beeindruckend, doch bei Sonnenschein strahlen die Farben des Eis natürlich noch deutlicher. Als wir zurück am Land ankommen, schlendern wir noch etwas am Ufer entlang und entdecken dabei ein paar putzige Seerobben, die durch das eisige Wasser schwimmen. Vom Gletschersee aus führt ein Fluss hinaus ins Meer und treibt dabei Eisberge aus dem See ins Meer. Durch die Brandung werden diese vereinzelt an den angrenzenden schwarzen Basaltstrand angespült. Wir statten auch diesem einen kurzen Besuch ab und beobachten, wie die rauen Wellen an den Eisbergen zerschellen.


OSTFJORDE
Nach unserem Abstecher zum Gletschersee steigen wir durchgefroren zurück ins Auto und setzen unseren Weg Richtung Osten weiter fort. Zunächst hängen noch immer dunkle Wolken in den Bergspitzen, doch je weiter wir nach Osten kommen, desto mehr klart der Himmel auf. Als wir den Ort Höfn erreichen, ist der Himmel blau, die Sonne scheint und weiße, fluffige Wattewolken wabern über den Bergkämmen. Der Ort besitzt einen kleinen Hafen, aber wir verbringen dort nur kurze Zeit bevor wir weiterfahren. Schon bald tun sich die Ostfjorde vor unseren Augen auf, die mit dem Meer zu unserer Rechten einen spektakulären Anblick bieten. Wir folgen der sich windenden Ringstraße 1 vorbei am Fischerdorf Djúpivogur bis hin zum Fjord Berufjörður.


BERUNES 
Die Sonne steht bereits tief als wir das Hostel Berunes am östlichen Ende des Fjords erreichen. Berunes ist ein altes Bauerngehöft, das aus mehreren weißen Häusern und einer kleinen Kirche besteht. Die Lage des Hostels ist perfekt: Im Hintergrund erheben sich die Berge, im Vordergrund blickt man direkt hinaus aufs Meer und die saftig grüne Wiese. Wir bringen zunächst unser Gepäck in unser Doppelzimmer, ein gemütlicher Raum mit einem großen, alten Bett und einem Fenster, das direkt hinaus auf den Fjord blickt. Danach erkunden wir den Rest des Hostels und seine Umgebung. Im angrenzenden Haus gibt es eine einfache Küche und ein gemütliches Wohnzimmer mit alter Einrichtung. Aber auch ein modernes Restaurant mit wunderschönem Ausblick auf den Fjord ist in einem anderen Haus vorhanden. Draußen im Freien genießen wir die letzten Sonnenstrahlen und spazieren zum Meer hinunter. Die untergehende Sonne taucht die Straße in ein warmes, goldenes Licht und lässt die Landschaft wie verzaubert aussehen. Schließlich kochen wir drinnen noch eine Kleinigkeit zu essen und gehen dann schlafen, denn morgen geht es für uns weiter nach Norden.


Beim nächsten Mal besuchen wir die Hauptstadt des Nordlandes und einen majestätischen Wasserfall.
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