27. September 2014

Kanadische Musik: The Barr Brothers

Es ist schon lange her, dass ich euch das letzte Mal eine Band empfohlen habe, doch ich möchte euch den heutigen Musiktipp definitiv nicht vorenthalten. Die kanadische Band The Barr Brothers habe ich 2012 während des Iceland Airwaves Festivals in Reykjavík entdeckt. Die Band ist mir damals bereits durch die Harfe auf der leeren Bühne aufgefallen und was soll ich sagen? Mein erster Eindruck, dass diese Band ganz besondere Musik machen muss, hat mich nicht getäuscht!


Die Brüder Andrew und Brad Barr begannen ihre Musikkarriere ursprünglich als Teil der Rockband The Slip. Als die beiden im Jahr 2005 nach Montréal umzogen, hörten sie durch die Zimmerwände die sanften Klänge einer Harfe, die ihre Nachbarin Sarah Page in der benachbarten Wohnung spielte. Sie begannen mit ihr zusammen zu musizieren und bereits kurze Zeit später schloss sich auch der Multiinstrumentalist Andres Vial der Band an, die sich fortan The Barr Brothers nannte. Im Jahr 2011 veröffentlichte die Band ihr Debütalbum und die Single "Beggar in the Morning". Im Oktober 2014 erscheint zudem endlich das neue Album "Sleeping Operator".

Zusammen erschufen The Barr Brothers eine einzigartige Mischung aus Folk, Blues, Indierock sowie zarten Harfenklängen und stimmungsvollem Gesang. Manche Lieder entführen mit Harfenmelodien und warmen Gesang in eine bessere Welt, einige versetzen einen mit ihren Blues-Klängen geradewegs auf einige sonnige Veranda in den USA und andere wiederum bestechen durch raueren Gesang und rockige Gitarrenbegleitung. Die Musik der Barr Brothers ist sehnsuchtsvoll und unerschrocken, träumerisch und entspannt, mitreißend und aufregend - eine perfekte Verbindung eben.

Diese wunderbare Band ist in Deutschland noch recht unbekannt, aber meiner Meinung nach verdient sie mehr Aufmerksamkeit. Ich finde die Musik ganz wunderbar und vor allem wenn man The Barr Brothers einmal live gehört hat, wird man schnell in ihren Bann gezogen. Jetzt im Oktober 2014 spielt die Band auch in Deutschland, also reinhören lohnt sich!

* The Barr Brothers offizielle Website
* The Barr Brothers bei Facebook
* The Barr Brothers bei YouTube




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17. September 2014

Urlaub auf Fuerteventura: Ausflug zur Isla de Lobos

Während meines Surfurlaubs auf Fuerteventura war vor allem surfen, sonnen und entspannen angesagt. Aber da ich immer versuche möglichst viel von meiner Umgebung zu entdecken, machte ich an einem Nachmittag einen Ausflug zur nicht weit entfernten Isla de Lobos. Am Hafen von Corralejo kann man sich ein Ticket für die Fähre kaufen, die mehrmals am Tag fährt und innerhalb von 15 Minuten bei der Insel ist. Die Isla de Lobos bietet sich aus diesem Grund wunderbar für einen Tagesausflug an.


Die unbewohnte Insel ist unter Naturschutz gestellt und bietet die Möglichkeit verschiedenen Aktivitäten nachzugehen. Die vulkanische Landschaft lädt mit ihren vielen Wanderwegen dazu ein, zwischen dem rötlichen Gestein hindurchzulaufen und die Gegend zu erkunden. Doch die Isla de Lobos besitzt ebenfalls schöne Lagunen und Strände, an denen man entspannen und schwimmen kann. Wer etwas mehr Action mag, kann außerdem vorher eine Schnorchel-Tour buchen. Während meiner Zeit auf der Insel, bin ich zunächst ein wenig den Wanderwegen gefolgt, um mir einen Überblick zu verschaffen. Dabei konnte ich türkisblaue Lagunen, weiße Sandstrände und das vulkanische Gestein der Insel entdecken. Letztendlich habe ich mich dann noch etwas an den Strand Playa las Conchas gesetzt bevor es wieder zurück nach Corralejo ging.

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8. September 2014

Surfen auf Fuerteventura mit Planet Surfcamp

Kennt ihr das, wenn ihr schon seit Langem einen Wunsch hegt, aber euch nie wirklich traut ihn umzusetzen? Manchmal gibt es diesen Moment im Leben, der euch einen Wunsch zum Greifen nahe bringt und dann ergibt sich alles von ganz alleine. Seit ich 2006 in Neuseeland gelebt habe, hatte sich in meinem Kopf ein Wunsch festgesetzt: Surfen lernen. Es folgten weitere Urlaube in Neuseeland und Irland, wo ich immer wieder Surfern dabei zusehen konnte, wie sie scheinbar mühelos die Wellen entlangsurften und zum wiederholten Mal nahm ich mir vor, endlich einen Surfkurs zu machen. Doch leider kam immer irgendetwas dazwischen: Die Surflehrerin war gerade im Urlaub, die Wellen waren nicht groß genug oder ich hatte einfach keine Lust alleine einen Kurs zu besuchen. Doch wie das Schicksal es wollte, bekam ich Anfang des Jahres eine Anfrage von der Surfschule Planet Surfcamps, die mich dazu einlud eine Woche in ihrem Surfhaus auf Fuerteventura zu wohnen und fünf Tage lang einen Surfkurs zu belegen. Ich musste nicht lange überlegen: Eine Einladung zu einem Surfkurs? Aber klar! Jetzt im August war es dann endlich soweit und ich machte mich auf den Weg nach Fuerteventura.


Ankunft
Die Surfschule von Planet Surfcamps befindet sich ganz im Norden von Fuerteventura im Ort Corralejo. Nachdem ich erschöpft um 10 Uhr morgens aus dem Bus steige (mein Flug startete leider schon um 4 Uhr morgens) und mich in der prallen Sonne wiederfinde, versuche ich mich zunächst zu orientieren. Laut der mir zur Verfügung gestellten Adresse befindet sich das Surfhaus ganz in der Nähe, irgendwo neben dem Supermarkt. Nachdem ich 15 Minuten verzweifelt gesucht habe, beschließe ich nach dem Weg zu fragen. Zum Glück wissen die Befragten auch sofort bescheid und verweisen mich auf zwei weiße Häuser in einer Straße auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Davor angekommen, komme ich allerdings erneut ins Zweifeln: Als ich zur Tür hinaufgehe, kann ich zwar einige Surfbretter sehen, allerdings wirkt alles wie ausgestorben und ich kann weder Menschen noch irgendein Hinweisschild entdecken.
Es kostet mich einige Überwindung an diesem unscheinbaren, weißen Wohnhaus zu klingeln, das nicht im Geringsten verrät, dass es sich um eine Surfschule handelt. Nach einigen Momenten unerträglicher Stille öffnet mir schließlich jemand die Tür und ich betrete zum ersten Mal das Surfhaus. Zwar hatte ich den Verantwortlichen vorher mitgeteilt, wann ich ankommen würde und mir war versichert worden, dass ein Check-In rund um die Uhr möglich wäre, allerdings ist außer einigen Gästen leider niemand im Surfhaus. Offensichtlich weiß niemand, dass oder wann ich ankomme beziehungsweise in welches Zimmer ich eigentlich soll, sodass ich leider erst vier Stunden später mein Zimmer beziehen kann. Diese Tatsache sowie das Fehlen einer Rezeption, lässt alles etwas unorganisiert auf mich wirken, aber immerhin sind alle sehr freundlich. Auch von den anderen Gästen erfahre ich, dass sie bei ihrer Ankunft zwischen einer und drei Stunden nach dem Surfhaus gesucht haben und zum Teil noch die Adresse des alten Surfhauses bekommen haben. Ich nehme allerdings an, dass es sich dabei eher um "Startschwierigkeiten" seitens der Organisatoren handelt, da das neue Surfhaus erst Anfang August eröffnet worden ist.


Unterkunft
Das Surfhaus liegt nicht weit entfernt von einem Supermarkt und Einkaufszentrum sowie vom Strand und Corralejos wichtigster Einkaufsstraße, sodass alles innerhalb kürzester Zeit fußläufig erreichbar ist. Ansonsten gibt es beim Surfhaus aber auch mehrere Fahrräder, die man benutzen kann. Das Surfhaus liegt in einer gepflegten, ruhigen Wohngegend, die mit ihren Flachdachhäusern einen angenehm exotischen Flair vermittelt. Die Einrichtung des Hauses ist hell, modern und vor allem ganz neu. Der lichtdurchflutete Eingangs- und Gemeinschaftsbereich mit seinen langen Tischen lädt außerdem zu gemütlichem Beisammensein ein. Auch die Küchenausstattung ist absolut ausreichend und Die Vier-Bett-Zimmer besitzen alle ein eigenes Bad (das sich aber leider nicht abschließen lässt), sind in ihrer Einrichtung aber sonst eher schlicht gehalten. Bei einem Preis von 15 Euro pro Nacht ist das aber mehr als in Ordnung! Aber auch wenn es sich bei dem Surfhaus (wie bei einem Hostel) um eine Selbstversorgerunterkunft handelt, ist das Zimmer bereits bei meiner Ankunft dreckig, sodass ich es nicht nur "sauberhalten", sondern vor allem erstmal putzen müsste. Leider war auch sonst noch nicht alles fertig im Surfhaus, so gab es zum Beispiel noch kein WLAN und auch der Pool draußen war noch in Arbeit. Generell ist das Surfhaus aber richtig gemütlich und auch der Innenhof überzeugt bereits jetzt mit bequemen Sitzmöbeln in toller Holzoptik, die alle speziell für das Surfhaus angefertigt worden sind. Ich bin mir daher sicher, dass es sogar noch schöner sein wird, sobald alles ganz fertig ist.


Leben im Surfhaus
Das Leben im Surfhaus hat sich sogar als viel besser herausgestellt, als ich es erwartet hatte. Die meisten Besucher sind für ein bis zwei Wochen dort, sodass man schnell und einfach neue Freundschaften schließen kann. Die meisten Gäste kommen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, aber auch andere Nationalitäten waren zum Teil vertreten. Das Verhältnis zwischen Männern und Frauen scheint normalerweise auch relativ ausgeglichen zu sein. Während meiner Zeit dort, war ich zwar fast die einzige Frau, aber gegen Ende meines Aufenthalts hat es sich irgendwann wieder ausgeglichen.
In der großen Wohnküche und dem Innenhof trifft man eigentlich ständig auf andere Bewohner des Surfhauses und kommt dadurch ins Gespräch. Ich fand den Zusammenhalt der Bewohner super, denn wir haben häufig zusammen Sachen unternommen: Wir waren shoppen, sind zum Strand gegangen oder haben zusammen gekocht oder gegrillt. Jeden Abend saßen wir alle bis spät nachts zusammen draußen und hatten Spaß. Vor allem für Alleinreisende bietet das Surfhaus deshalb eine tolle Möglichkeit, um außerhalb des Surfkurses unter Leute zu kommen.
Leider war auch hier die Organisation der Verantwortlichen nicht immer ganz perfekt. So kam es leider vor, dass Essen aus dem Kühlschrank verschwunden ist (so auch mein bereits fertig zubereitetes Essen, was ich mir für den nächsten Tag aufheben wollte), da die für das Surfhaus Verantwortliche, sich ohne vorher zu fragen daran bedient hatte.

Surfkurs
Die Surfkurse von Planet Surfcamp finden von Montag bis Freitag statt und dauern jeweils etwa vier Stunden. Je nach seinen Fähigkeiten wird man in eine Gruppe von meist 8 Teilnehmern eingeteilt, die entweder vormittags oder nachmittags zum Surfen fährt. Jeden Abend wird im Surfhaus dann der neue Plan für den nächsten Tag ausgehangen, da sich die Gruppen ständig verändern, damit jeder seinen Fähigkeiten angemessenen Unterricht erhält. Die Surflehrer fahren jeden Tag den Strand an, der zu der entsprechenden Tageszeit die besten Wellen vorzuweisen hat. So bekommt man auch gleich einiges von der Umgebung zu sehen. Am Strand geht es nach einigen Aufwärm- und Dehnübungen dann schließlich los. Auch hier gibt es eine angemessene Mischung aus Erklärungen und Trockenübungen am Strand sowie der praktischen Anwendung im Meer. Der Surfunterricht findet auf Englisch statt und macht wirklich Spaß. Die Surflehrer sind alle nett und haben definitiv Humor, sodass auch der Spaß nicht zu kurz kommt. Und selbst ich habe es geschafft am fünften Tag endlich mal auf meinem Surfboard zu stehen ohne direkt wieder wie ein Walfisch ins Wasser zu klatschen. Nur etwas schade, dass die Surflehrer den "Fortgeschrittenen" gegen Ende der Woche nicht mehr wirklich viel geholfen haben, da sie meist nur noch auf die Neuankümmlinge fixiert waren oder selbst nebenher gesurft sind. Dafür sind die Strände aber alle richtig schön, das Wasser ist im Sommer relativ warm und auch das Wetter war durchgehend sonnig und heiß.


Abreise 
Die Abreise verläuft ähnlich wie meine Ankunft relativ unspektakulär. Da die Verantwortliche wieder mal unauffindbar ist, lasse ich meinen Schlüssel einfach bei meiner Zimmermitbewohnerin. Insgesamt fällt mir der Abschied vom Surfcamp schwerer als gedacht, da ich wirklich eine super Zeit hatte. Zum Glück lassen sich die Shuttle Busse zum Flughafen zu einem Hotel ganz in der Nähe bestellen, sodass ich meinen Koffer nicht weit tragen muss.


Fazit 
Insgesamt hatte ich eine wirklich tolle Zeit im Surfcamp mit netten Leuten und tollen Aktivitäten. Das Surfhaus ist bereits jetzt sehr schön und auch der Ort Corralejo hat für ein bis zwei Wochen genug zu bieten. Als ich ankam war ich ein totaler Surfanfänger und ich denke für Anfänger ist der Unterricht auf jeden Fall ein guter Start. Wer also mal ins Surfen reinschnuppern und dabei noch direkt nette Leute kennenlernen möchte, ist bei Planet Surfcamps genau richtig. Bezüglich der Organisation von Buchung, Ankunft und dem Leben im Surfhaus besteht sicherlich noch Verbesserungsbedarf, aber da das nötige Potenzial vorhanden ist, denke ich, dass sich auch diese Dinge auf Dauer der Zeit noch einpendeln werden.


Dieser Post ist in Kooperation mit Planet Surfcamps entstanden, die meine Reise unterstützt haben. Vielen Dank für die nette Zusammenarbeit. Meine Meinung zum Surfcamp bleibt davon unangetastet.
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