30. November 2014

Iceland Airwaves Festival 2014

18:00 Uhr
Reykjavíks Straßen sind bereits mit Weihnachtslichtern geschmückt und während ich die Hauptstraße entlanglaufe, ertönt aus unzähligen Bars, Cafés oder Restaurants Musik. Vor einem Klamottenladen hat sich draußen auf der Straße eine große Menschentraube gebildet: Drinnen zwischen den Puppen im Schaufenster steht eine isländische Band und erfreut die Menge draußen mit Musik. Es ist die Zeit des Iceland Airwaves Festivals und Reykjavíks Straßen werden von Musikliebhabern und Bands bevölkert. Während abends in den offiziellen Locations Konzerte stattfinden, kann man auch tagsüber ohne Festivalticket in ganz Reykjavík kostenlosen Konzerten beiwohnen. Es kann losgehen!

19:00 Uhr
Ich quetsche mich in die überfüllte Noodle Station, um noch schnell eine Nudelsuppe zu essen bevor ich mich auf den Weg zu den Konzerten mache. An vielen anderen Handgelenken sehe ich die gelben Festivalbändchen und meine Vorfreude auf die Konzerte und die verrückte Festivalzeit steigt ins Unermessliche.


20:00 Uhr
An den verschiedenen Konzertorten beginnen die ersten Bands zu spielen. Im Laufe des Abends werden die Schlangen vor den Bars immer länger, die Menschenmengen in den Bars immer größer und die Musik immer lauter.

23:00 Uhr
Der Wind wirbelt mein Haar wild durch die Luft als ich von der Bar zu Islands größtem Konzerthaus, der Harpa, laufe, um mir noch zwei andere Bands anzusehen. Bereits jetzt habe ich einige tolle Bands aus Island und dem Rest der Welt entdeckt, Unterhaltungen mit bestimmt zehn fremden Leuten geführt, vier neue Freunde gefunden und zwei alte Freunde wiedergetroffen mit denen ich mich überhaupt nicht verabredet hatte. Die Innenstadt ist in absoluter Festivallaune.

01:30 Uhr
Bibbernd vor Kälte stehe ich in der Schlange, um mir bevor ich nach Hause gehe noch einen Hotdog zu kaufen. Die Schlange vor Reykjavíks berühmtester Hotdog-Bude ist mal wieder lächerlich lang und der Wind typischerweise so ungemütlich eisig, dass er wie ein Messer durch meine Kleidung schneidet. Beim Bestellen des Hotdogs stelle ich fest, dass auch die Verkäuferin eine isländische Freundin von mir ist - Reykjavík ist ja so ein Dorf... Da der Wind meinen Hotdog in Rekordgeschwindigkeit abkühlt und meine ungeschützten Hände zu Eisklumpen gefrieren lässt, versuche ich das Essen möglichst schnell in meinen Magen zu befördern.


1:45 Uhr
Während ich dicht an einer Hauswand vorbeischleiche, um dem Wind möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten, stoße ich fast mit dem schwedischen Typ zusammen, den ich seit heute Mittag kenne. Reykjavík ist doch so ein Kaff... Etwas peinlich berührt, versuche ich die Ketchupreste aus meinem Gesicht zu entfernen und den riesigen Bissen Hotdog runterzuschlucken, um nicht wie der letzte Vollidiot auszusehen. Da unsere Unterkünfte in der gleichen Richtung liegen, laufen wir noch ein Stück des Wegs zusammen und tauschen uns darüber aus, welche Bands wir heute gesehen haben. Reykjavíks Hauptstraße, der Laugavegur, hat sich in eine Partyzone verwandelt. Betrunkene torkeln an uns vorbei, Bierflaschen klirren und Isländer schreien sich über die Straße hinweg an. "You would never get into a club in Stockholm if you were that drunk!", sagt der Schwede zu mir. "Well, this is Reykjavík!", sage ich und lache.

03:00 Uhr
Ja, okay vielleicht habe ich mich an der Straßenecke dort hinten etwas verquatscht, wie mir meine Füße und Hände zu verstehen geben. Ungelenk stakse ich die Straße zu meinem Guesthouse hinauf, meine Füße sind taub davon, dass ich solange in der Kälte gestanden habe und meine Hände spüre ich schon gar nicht mehr. Wird wohl Zeit ins Bett zu gehen. Was für ein grandioser Abend! Und das Beste? Das Festival ist noch lange nicht vorbei!


Mich hat das Iceland Airwaves Festival genauso begeistert, wie bereits vor zwei Jahren als ich schonmal dabei war. Ich kann jedem einen Besuch nur wärmstens ans Herz legen und ich träume schon jetzt davon, nächstes Jahr wieder hinzufliegen. Als kleinen Vorgeschmack habe ich wieder eine Liste mit den Musikern zusammengestellt, die mir diesmal am besten gefallen haben. Ausführlichere Musiktipps zur ein oder anderen Band folgen eventuell später noch:
  • Alice Boman (Schweden)
  • Árstíðir (Island)
  • Cheek Mountain Thief (Island)
  • Júniús Meyvant (Island)
  • Kaleo (Island)
  • La Luz (USA)
  • Lay Low (Island)
  • Marius Ziska (Färöer)
  • PINS (Großbritannien)
  • Rachel Sermanni (Schottland)
  • Tiny Ruins (Neuseeland)
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18. November 2014

Instagram Photography: Iceland Airwaves 2014

Wer mir auf Instagram folgt, hat es vielleicht schon mitbekommen: Dieses Jahr war ich wieder zum Iceland Airwaves Music Festival in Island! Neben coolen Konzerten und der Entdeckung toller neuer Musiker, habe ich es ebenso genossen, wieder in Reykjavík zu sein. Außerdem durfte natürlich auch ein kleiner Ausflug in Islands atemberaubende Landschaft nicht fehlen. Mehr Impressionen und Musikempfehlungen vom Iceland Airwaves wird es demnächst noch geben, aber heute möchte ich zunächst ein paar erste Eindrücke mit euch teilen. Für mehr Reisefotos folgt mir doch auf Instagram unter soley_sykurflos.

Beim Spaziergang durch die Stadt habe ich einige alte und neue Dinge (wieder)entdeckt. Natürlich durfte ein Besuch der Hallgrímskirkja, von deren Spitze man einen tollen Ausblick über die Stadt hat, nicht fehlen.

Wie schon bei meinem letzten Besuch des Festivals war die Stadt wieder im musikalischem Ausnahmezustand. Neben den abendlichen Konzerten gibt es auch während des Tages kostenlose Konzerte an allen möglichen Orten in der Stadt. Hier zu sehen (v.l.): Rachel Sermanni, Horse Thief & Alice Boman.

Auch ein bisschen Shopping durfte nicht fehlen und ich machte mich auf die Suche nach einem neuen Lopapeysa. Außerdem wagte ich ein kleines Experiment und besuchte in Reykjavík das weltweit einzige Penismuseum.

Zusammen mit einigen Freunden ging es für einen Tag auf einen kleinen Roadtrip entlang Islands Südküste. Wir sahen unter anderem den Seljalandsfoss, den Skogafoss und Vík mit seinem schwarzen Sandstrand.

Island im Winter hat seinen ganz besonderen Reiz. Während sich in der Umgebung der Wasserfälle eine zauberhafte Eisschicht bildet, wird Reykjavík bereits durch die Weihnachtsbeleuchtung erhellt.

Typisch Isländisch ist diese Trinkschokolade (Kókó mjólk). Außerdem habe ich mir CDs von den Musikern gekauft, die mich dieses Jahr am meisten begeistert haben. Und zu guter Letzt fand ein neuer Lopapeysa seinen Weg zu mir!

Am liebsten würde ich bereits jetzt schon meinen nächsten Trip zum Iceland Airwaves 2015 planen, aber leider ist Island ja so teuer. Trotzdem kann ich dieses wunderbare nur jedem Musikliebhaber empfehlen!
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9. November 2014

Tipps: Wie lerne ich am besten eine neue Sprache

Eines Tages bekam ich von einer Leserin die Frage gestellt, ob ich ihr einen Rat geben könnte, wie man am besten eine neue Sprache lernt. Ich selber habe jahrelang Englisch und Französisch in der Schule gelernt und außerdem zwischendurch auch etwas Chinesisch. Doch erst als ich 2012 mein Auslandssemester in Island verbracht habe, kam es dazu, dass ich wieder angefangen habe eine neue Sprache zu lernen. Isländisch ist unglaublich schwierig, sodass ich ein Jahr später angefangen habe Schwedisch zu lernen, was deutlich einfacher ist.
Doch wie lernt man eine neue Sprache am besten? Ein Geheimrezept gibt es meiner Meinung nach nicht, da jeder anders lernt und auf verschiedene Methoden anspricht. Dennoch denke ich, dass es einige Tipps gibt, die dabei helfen eine neue Sprache möglichst effektiv und gut zu lernen. Natürlich beruhen diese nur auf meiner eigenen Erfahrung, trotzdem möchte ich sie heute mit euch teilen!


Kontinuierliches Lernen und Regelmäßiges Wiederholen
Genau das sagt wohl auch jeder Sprachlehrer, aber (leider) entspricht das wohl auch der Wahrheit. Vor allem wenn man gerade anfängt eine Sprache zu lernen, ist es wichtig von Anfang an am Ball zu bleiben. Das heißt im Klartext: sich feste Zeiten setzen, wann man den Stoff wiederholt und regelmäßig Vokabeln und Grammatik lernen. Damit ist der erste Schritt getan, um sich schnell ein fundiertes Grundwissen anzueignen.

Selbstständige Beschäftigung mit der Sprache
Ich habe festgestellt, dass es wirklich hilft nicht nur den Stoff aus dem Sprachunterricht zu wiederholen, sondern sich auch während des Alltags möglichst oft mit der Sprache zu konfrontieren, sobald man ein gewisses Sprachniveau erreicht hat. Das heißt Bücher oder Texte in der Fremdsprache zu lesen, Filme oder Serien (möglicherweise mit Untertiteln) zu schauen oder nebenher einen Radiosender aus dem Land zu hören. Ich mache Letzteres oft über das Internet, denn dort kann man verschiedene Sender aus allen möglichen Ländern finden. Dabei trainiert man nicht nur sein Hörverständnis, sondern bekommt auch ein ganz gutes Gefühl für die Sprache und bekommt nebenher noch mit, welche Musik die Menschen dort hören.

Anwendung der Sprache
Oft entsteht das Problem, dass man eine Sprache schon recht gut verstehen kann, aber einem die praktische Anwendung fehlt. Dabei lernt man eine Sprache, um sie später auch sprechen zu können! Um seine Kenntnisse in Alltagssituationen anwenden zu können, empfehle ich daher, euch Brieffreunde oder Sprachpartner zu suchen (möglichst Muttersprachler!) mit denen ihr die Sprache üben könnt. Es hilft ungemein, wenn man öfters mit jemandem in der entsprechenden Sprache schreibt oder sogar spricht. Denn nur so geht einem die Sprache irgendwann immer leichter von der Hand.

Perfektionierung der Sprache
Alles was ich bis hierhin beschrieben habe, ist wichtig zum Erlernen einer Sprache, aber so richtig lernt man eine Sprache erst, wenn man komplett in sie eintaucht. Und das geht nur in einem Land, wo diese Sprache gesprochen wird. Wenn ihr die Möglichkeit habt, geht auf jeden Fall für einige Zeit ins Ausland, um dort zu leben und die Sprache zu lernen. Ihr werdet bereits nach kurzer Zeit merken, dass ihr schnelle Fortschritte macht. Euer Hörverständnis verbessert sich durch eure tägliche Beschäftigung mit der Sprache ungemein und auch euer Wortschatz wird sich schnell erweitern, einfach weil ihr überall mit neuen Wörtern konfonriert werdet - egal ob auf der Straße oder im Supermarkt. Zu guter Letzt lernt ihr nur im Ausland richtig zu sprechen, da ihr es mit Muttersprachlern zu tun habt und nicht wie im Unterricht 5 Minuten Zeit habt, um über einen Satz nachzudenken. Am Anfang mag einem das noch schwer fallen, aber irgendwann macht man schnell Fortschritte und kann die Sprache dann auch fließend sprechen.

Nicht aufgeben!
Am Anfang macht man meist noch schneller Fortschritte, da die Grammatik noch einfacher ist. Später hingegen hat man das Gefühl, dass es immer schleppeneder vorwärts geht. Aber es ist wichtig sich immer wieder selbst zu motivieren. Es ist ganz normal mal einen Durchhänger zu haben, aber wer weitermacht, wird auch irgendwann wieder Erfolgserlebnisse haben!


Was sind eure Tipps zum Lernen einer Sprache? Und welche Sprachen sprecht ihr selbst?
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