29. September 2013

Westschottland: Schottland Roadtrip - Teil 5 (Tag 9 - 12)

Es wird Zeit die atemberaubende Isle of Skye zu verlassen und sich neuen Abenteuern zu stellen. Der Roadtrip führt uns diesmal in Schottlands Westen südlich der Isle of Skye. Auf unserer letzten Etappe bevor wir nach Edinburgh zurückkehren, erwarten uns zauberhafte Täler, geheimnisvolle Burgruinen (die man mehr durch Zufall findet), ein desaströser Bergaufstieg sowie viel zu viele Mücken.
  

Highlights von Westschottland: Spektakuläre Täler, versteckte Burgen und Großbritanniens höchster Berg

GLENFINNAN & LOCH SHIEL
Schweren Herzens lassen wir am 9. Tag das gemütliche B&B und die Isle of Skye hinter uns. Wir fahren weiter Richtung Süden am Ufer des Loch Lochy entlang (meiner Meinung nach der witzigste Name, den ein Loch haben kann) nach Fort William. Nachdem wir schnell etwas zu Mittag gegessen haben, mach wir uns auf den Weg nach Glenfinnan. Die Ortschaft befindet sich am nördlichen Ende des Loch Shiel und beherbergt das Glenfinnan Monument, eine Säule auf der die Statue eines Highlanders im Schottenrock thront. Doch der eigentliche Grund warum nicht nur wir, sondern der Großteil der anderen Besucher hier her gekommen sind, stellt sich als ein anderer heraus. Das Glenfinnan Viaduct mit seinen 21 Bögen befindet sich in unmittelbarer Nähe und bietet nicht nur einen schönen Anblick, sondern ist vor allem durch die Harry Potter-Filme berühmt geworden. Aber dazu nächstes Mal mehr!



CASTLE TIORAM
Da es noch nicht allzu spät ist, fahren wir weiter zum Castle Tioram, einer Burgruine, die ziemlich abgelegen auf einer Landzunge liegt. Das Besondere an der Burgruine ist, dass man sie nur erreichen kann wenn gerade Ebbe ist. Sobald die Flut kommt, wird die kleine Sandbank überschwemmt, die als Übergang dient. Die Ruine ist ganz nett anzuschauen, allerdings nicht unbedingt ein notwendiges Reiseziel.


FORT WILLIAM
Gegen Abend fahren wir zurück nach Fort William, welches nicht nur die größte Stadt der westlichen Highlands ist, sondern auch ein sehr beliebtes Touristenziel. Leider bietet Fort William trotzdem nicht gerade viele Möglichkeiten, um an leckeres Essen zu kommen. Ganz gut ist das Essen allerdings im Pub und Restaurant The Grog & Gruel. Hier bekommt man unter anderem leckere Tex-Mex-Gerichte. Ebenfalls völlig in Ordnung ist das Essen in der Tavern, einem typischen schottischen Pub. Neben Pasta oder Burgern gibt es hier abends oft auch Live-Musik. Die nächsten Nächte verbringen wir im Travelodge, wo wir ein günstiges Zimmer ergattert haben.



BEN NEVIS
Bis zum jetzigen Zeitpunkt habe ich versucht diesen Tag zu verdrängen und so gut es geht, versucht meinen Freund umzustimmen. Die offensichtlich größenwahnsinnige Idee meines Freundes: Den Ben Nevis - Großbritanniens höchsten Berg - besteigen. Kleine Info am Rande: Der Ben Nevis ist 1344m hoch und angeblich für jeden einigermaßen leistungsfähigen Menschen erreichbar. Allerdings ist der Weg steinig, steil und an neun von zehn Tagen verbergen Wolken die Bergspitze. Tolle Aussichten! Ich sollte vielleicht noch hinzufügen, dass ich zwar sportlich, aber weder total durchtrainiert bin noch eine besonders gute Kondition habe. Meiner Meinung nach ist es eine ziemlich doofe Idee diesen dämlichen Berg zu besteigen, der vermutlich ohnehin wolkenverhangen sein wird, sodass man nichts sehen kann.
Leider finde ich mich am Morgen des 10. Tages trotzdem am Fuß des Ben Nevis wieder, um mit dem Aufstieg zu beginnen. Zu meiner Überraschung sind so viele Menschen unterwegs, dass ich schnell die Angst verliere. Die meisten sind sogar deutlich untrainierter, sodass wir beim Aufstieg schnell voran kommen. Das Wetter ist gut und die Aussicht wirklich schön. Wir sind noch nicht ganz oben, als ich so langsam nicht mehr kann. Und wie zu erwarten, ist der Gipfel mittlerweile in Wolken verhüllt. Da mein Freund unbedingt bis ganz nach oben möchte (um dort nichts sehen zu können), gehen wir weiter. Als wir nach etwa vier Stunden oben ankommen, habe ich das Gefühl auf einem Jahrmarkt zu sein, so viele Menschen machen hier Pause. Es ist ziemlich frisch, der Wind pfeift mir um die Ohren und ich bin so müde, dass ich am liebsten schlafen würde. Leider kann man die Aussicht nicht genießen, da man durch die Wolken nichts sehen kann.
Man sollte vermuten das Schlimmste sei zu diesem Zeitpunkt vorbei. Leider beginnt jetzt erst der Abstieg, der bekanntermaßen nicht unbedingt leichter ist. Erst recht nicht wenn man zu Tode erschöpft ist und die Muskeln so schlapp sind, dass man sich nicht mehr bewegen kann. Spätestens jetzt merkt mein Freund wohl auch, dass dieser Bergaufstieg vielleicht keine so gute Idee war. Auf dem rutschigen Gestein kommen wir nur langsam voran, aber vor allem macht mein Körper irgendwann nicht mehr mit, sodass wir für den Abstieg mehr als lächerliche fünf Stunden brauchen. Zum Glück kommen wir abends (nachdem uns quasi jeder überholt hat, der beim Aufstieg langsamer war als wir) wieder sicher unten an, völlig hinüber und mit Sonnenbrand. Ich sage euch, ich hatte noch die nächsten vier Tage Spaß an meinem Muskelkater. Mein Freund hat mir zum Glück versprochen keine Berge mehr mit mir zu besteigen, die so hoch sind.


KILCHURN CASTLE & LOCH AWE
Als ich am 11. Tag aufwache, würde ich am liebsten sofort wieder einschlafen. Ich habe nämlich so Muskelkater (ich fange erst gar nicht damit an, wie sehr meine Fußsohlen schmerzen), dass ich mich eigentlich nicht mehr bewegen kann. Wir beschließen heute eher einem entspannten Programm nachzugehen bei dem man sich möglichst wenig bewegen muss. Auf unserer Liste steht das Kilchurn Castle, eine alte Burgruine am Loch Awe. Auf dem Weg regnet es nicht nur, sondern es scheint im Gegenteil zu sonst auch kein einziges Straßenschild zu geben, was einem den Weg weißt. Nach intensivem Studium der Landkarte finden wir schließlich den versteckten Parkplatz. Wenn ihr aus Fort William kommt und der A85 folgt, müsst ihr direkt hinter der Brücke über den Orchy rechts abbiegen.
Zwar haben wir endlich den Parkplatz endlich gefunden, aber es regnet so sehr, dass ich wenig Lust verspüre auszusteigen. Wir warten also einige Zeit im Auto bis der Regen nachlässt. Und wir haben Glück: Tatsächlich klart der Himmel endlich auf und sogar die Sonne kommt ein wenig zum Vorschein. Das Kilchurn Castle liegt nicht weit entfernt und stellt sich als sehr interessant und schön heraus. Der Eintritt ist übrigens frei und man kann die Ruine auf eigene Faust erkunden. Vom Turm aus hat man zudem einen wunderschönen Ausblick auf das Loch Awe sowie die angrenzenden Berge.


GLENCOE LOCHAN
Auf dem Rückweg vom Castle Kilchurn kommen wir unter anderem am Castle Stalker vorbei, welches imposant auf einer kleinen Insel im Wasser thront. Beim Glen Lochan angekommen, beschließen wir einen kleinen Spaziergang zu machen, damit der Muskelkater schneller verschwindet. Ausgeschrieben ist der Weg mit 60 Minuten und gewährt einem angeblich spektakuläre Ausblicke auf den See. Motiviert folgen wir dem Weg und kommen nach kurzer Zeit auf einer Hügelkuppe an von der aus man durch einiges Gestrüpp auf noch mehr Grünzeug blickt. Ich wundere mich etwas, dass der Weg danach wieder bergab geht. Tatsächlich kann ich es erst nicht glauben, aber einige Minuten später stehen wir wieder unten am See, der keineswegs spektakulär ist. Frustriert laufen wir zurück zum Auto. Der Spaziergang hat übrigens nur 20 Minuten gedauert und ich frage mich von wem diese Route getestet worden ist. Von Omas in FlipFlops?! Verschwendet bloß nicht eure Zeit hier...


GLEN COE
Der 12. Tag ist zugleich der letzte Tag an dem wir Schottlands Landschaft erkunden bevor wir uns auf den Rückweg nach Edinburgh machen. Wir verlassen Fort William und fahren weiter Richtung Süden. Dabei kommen wir durch das magische Tal Glen Coe, was mit seinen grünen Wiesen und massiven Bergen wirklich imposant wirkt. Leider haben wir nicht genug Zeit, um hier wandern zu gehen, allerdings klingt die Wanderung zum Lost Valley sehr vielversprechend.


RANNOCH MOOR
Einige Kilometer weiter östlich vom Glen Coe befindet sich der Glen Coe Mountain Resort Skilift, welcher auch im Sommer in Betrieb ist. Leider ist der Gipfel des Berges wolkenverhangen, jedoch bietet sich einem bei gutem Wetter von oben ein wunderschöner Ausblick über das Rannoch Moor. Wir folgen der Straße weiter und halten nur mal kurz an der Straße an, um Fotos zu machen. Das Gebiet des Rannoch Moors ist von unzähligen Seen, Tümpeln und Sümpfen durchzogen und wird von Bergen umrahmt. Als wir aussteigen, nähern sich sogleich wieder unzählige Mücken, sodass wir schnell zurück ins Auto flüchten. Bevor wir in den Trossachs National Park weiterfahren, halten wir in einem kleinen Ort namens Tyndrum, um im mehrfach ausgezeichneten The Real Food Café etwas zu essen. Die Einrichtung wirkt zwar etwas trostlos, doch es gibt Suppen, Burger, Wraps und sehr sehr leckere Fish 'n' Chips.


TROSSACHS NATIONAL PARK & LOCH LOMOND
Die Straße führt weiter durch den Trossachs National Park. Dieser überzeugt vor allem durch seine schöne Natur und die zahlreichen Wander- und Radwege. Wir fahren vorbei an stillen Lochs und hohen Bergen bis zum Loch Lomond. Von einem Parkplatz im kleinen Ort Balmaha aus führt eine nicht allzu weite Wanderung hinauf zum Conic Hill. Der Weg schlängelt sich durch einen Wald sowie vorbei an Schafsweiden und einem kleinen Fluss. Von oben bietet sich uns ein wunderschöner Ausblick auf die Bucht und die umliegenden Hügel.


INVERBEG
Während wir am Ufer des Loch Lomond entlang fahren, genießen wir den Ausblick auf die idyllische Landschaft. Schließlich kommen wir in Inverbeg an, wo sich unsere heutige Unterkunft befindet, The Inn at Inverbeg. Die Unterkunft stellt sich als richtig gut heraus, das Zimmer ist gemütlich und das Badezimmer ist komplett neu und modern ausgestattet. Der einzige Nachteil: Weil es sich um ein sehr altes Haus handelt, knarren die Dielen jedes Mal ziemlich laut wenn jemand den Flur entlang läuft.


Nächstes Mal gibt es eine kleine "Behind the scenes of Cotton Candy Stories"-Geschichte. Ihr erfahrt außerdem alles zur berühmten Brücke, die im Harry Potter-Film vom Hogwarts Express überquert wird!

20 Kommentare:

  1. Die Aussicht vom Ben Nevis ist gigantisch! Zudem dachte ich mir schon, dass mir der Viadukt irgendwie bekannt vorkommt. Nun weiß ich warum.
    Schottland muss definitiv auf meine Reiseliste. Leider weiß ich noch nicht so ganz, wie ich das mit dem Linksfahren in Edinburgh hinbekommen soll.

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  2. wow! hast echt einen schönen Blog mit wunderschönen Bildern und einem tollen Design! Schau doch auch mal bei mir vorbei, ich würde mich total freuen! :) LG, Isabella <3

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  3. Wow, ich freu mich immer wieder deine Erfahrungsberichte zu lesen und diese wundervollen Bilder zu sehen. Die Reise ist wirklich ein voller Erfolg gewesen. Schottland steht schon lange auf meiner Reiseliste, dank deiner Posts ist der Drang endlich alles mit eigenen Augen zu sehen schon ziemlich groß mittlerweile :)

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  4. I went to Glencoe last year, and it's such a beautiful place... Missing it so much right now! Beautiful photos!

    www.thelifeinayear.com | photography diary and more

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  5. Wundervolle Bilder!
    Und das mit dem Berg kenne ich nur zu gut, diesen Sommer war der höchste Berg Portugals dran ;-) Ich gehe ja gerne in die Berge, suche mir aber halt welche aus, von denen ich weiß ich packe das.

    Ich brauche runter übrigens auch immer länger als hoch ;-)

    LG
    Manuela

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  6. Ich glaube, mir wuerds nach einer Ben Nevis Tour aehnlich gehen...
    :)

    Der Pumpkin spice latte schmeckt eigentlich gar nicht kuerbissig... Ich war auch verwundert, dass da tatsaelich Kuerbismus ins Rezept reinkommt, aber im Endeffekt haette man mit einem ganz simplen Chai Latte Sirup den gleichen geschmacklichen Effekt...

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  7. Die Bilder sind einfach atemberaubend! *_* einfach nur wow! Sowas würde ich auch mal gerne machen aber ich glaub ich wär nach 10 Minuten schon ausser Puste haha :D Da würd mir meine Ausdauer knallhart eine schlag ins Gesicht geben xD

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  8. Yeah, ich sehe blauen Himmel! Aber das mit Ben Nevis (ist übrigens der schönste Bergname, den ich kenn) klingt ganz grauenvoll, ich hätte mich auch knallhart geweigert, hochzusteigen-ich HASSE Berge.Anschauen ja, mit der Bergbahn hochfahren auch grad noch ok, aber selbst rauf- und runtersteigen? Never ever ever!

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  9. Bin gerade über KK auf deinen Blog gestoßen und finde ihn wirklich klasse!
    Ich mag dein Design und die Art wie du deine Posts schreibst.
    Mir wird ganz schwummerig vom vielen grün in den Schottland-posts ;)

    Ich werde dir auf jeden Fall folgen, dein blog bildet eine gelungene Alternative zu den ganzen fashionblogs.
    Ich freue mich auf weiter posts von dir!

    Liebst
    thildi
    http://thesesparklingtimes.blogspot.de/2013/09/blog-post_7718.html#comment-form

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  10. ♥♥♥♥♥♥ Da fehlen mir die Worte und es raubt mir den Atem beim Anblick der schönen Landschaft. =)

    hier geht’s zu meinem Blog ♥

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  11. Grandioser Foto-Bericht über ein grandioses Land!
    LG Calendula

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  12. Ziemlich krasse Bilder hast du da gemacht :O respekt! :)

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  13. Super Post! Die Landschaft sieht mehr als beeindruckend aus!

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  14. Danke dir <3
    Deine Bilder sind wieder atemberaubend! Finde es toll, wie viel Mühe du in deine Posts steckst :)

    Liebe Grüße,
    Carmen von www.walking-with-a-ghost.blogspot.de

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  15. Na zum Glück seid ihr wieder heil von diesem Berg herunter gekommen! Sonst hätten wir diese zauberhaften Bilder garnicht zu sehen bekommen!;) Einfach atemberaubend schön!
    Liebe Grüße,Sarah

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  16. WOW *-* dein blog ist wirklich toll, schön und sehr inspirierend! ich werde 100%ig wieder vorbei schauen und mir tipps angeln für ausflüge nach schottland! :) und du machst das hier alles mega gut, es sieht alles perfekt abgestimmt aus & wie du schreibst ist auch genial :) *fangirling aus* hab einen guten abend! xxx ellie

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  17. deine Berichte über deine Reisen sind wahnsinnig spannend! Ich konnte gar nicht mehr aufhören, sie zu lesen, vor allem weil ich in diesen Ländern noch nie war und gar nicht gedacht habe, dass die SO schön sind! Deine Fotos sind umwerfend !! Freue mich schon auf deine nächsten Berichte! Viele liebe Grüße & schönes Wochenende! :)

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