30. Januar 2016

Der Kampf gegen den Winterblues: 8 Tipps gegen das Stimmungstief

Es ist kalt, es regnet und schneit und manchmal sieht man tagelang nicht die Sonne. Stattdessen bringt der Blick aus dem Fenster nasse Straßen, matschiges Laub und einen eisgrauen Himmel zum Vorschein. Wir alle kennen wohl diese tristen Winter, die einem total die Laune vermiesen. Doch neben schlechter Laune kann die kalte Jahreszeit bei einigen Menschen auch etwas tiefere Spuren hinterlassen. Jedes Jahr plagen sie sich von Neuem mit Müdigkeit, Kraftlosigkeit und Niedergeschlagenheit herum. Im umgangssprachlichen Sinne auch Winterblues genannt, kann einem der Winter aber manchmal so sehr aufs Gemüt schlagen, dass daraus eine Winterdepression entsteht. Der Grund dafür ist ein Ungleichgewicht unserer Hormone. Die verkürzten Tageslichtphasen sowie die verminderte Lichtintensität im Winter führen zum Lichtmangel.  Normalerweise wird tagsüber das Hormon Serotonin produziert, dass uns unter anderem wach hält. Sobald es dunkel wird, schüttet der Körper vermehrt Melatonin aus, welches das Einschlafen fördert. Wie ihr euch bereits denken könnt, wird es im Winter früher dunkel, es gibt demnach weniger Tageslichtstunden. Aus diesem Grund wird bereits tagsüber Melatonin produziert und wir werden dementsprechend müde und schlapp.

Tipps gegen den Winterblues

Ich kann nicht bestreiten, dass der Winter auch bei mir manchmal für Müdigkeit und schlechte Stimmung sorgt, aber ich bin normalerweise niemand, der an Winterdepressionen leidet. Denn zwischen einer Verstimmung und einer Depression liegen meilenweite Unterschiede. Wie ich also auf das Thema komme? Während die Leute in Deutschland bereits darüber klagen, dass es so früh dunkel wird, ist das mit dem Tageslicht in den nordischen Ländern nochmal ein ganz anderes Kaliber. Als ich mein Auslandssemester in Reykjavík gemacht habe, war es im Dezember nur vier Stunden am Tag hell und ich hatte kein großes Problem damit. Klar, irgendwie wird man dadurch schon müde und faul, hängt lieber mit einer Tasse Kakao im Bett herum und schaut sich Serien an. Aber ich könnte nicht behaupten, dass mich das Wetter deprimiert hätte.

Hier in Stockholm hatten wir im Dezember etwa sechs Stunden Tageslicht, die Sonne ging um etwa 9 Uhr auf und gegen 15 Uhr war es dann wieder relativ dunkel. Ein Freund aus der Schweiz fragte mich letztens ganz verständnislos, ob das denn so ein großer Unterschied zu Deutschland sei und ob das mit dem Licht wirklich so schlimm sei. JA, ist es! Ich weiß selbst nicht wieso, vielleicht weil ich diesmal wusste, dass ich nach Weihnachten wieder zurück hierher komme, aber der Winter hat mich dann doch ziemlich erwischt und ich habe die Auswirkungen des Lichtmangels schon deutlich gespürt.

Allerdings habe ich mein Bestes getan, um dem Stimmungstief entgegenzuwirken. Da der ein oder andere von euch vielleicht auch so seine Probleme mit der kalten Jahreszeit hat, habe ich hier meine 8 hilfreichsten Tipps für euch zusammengestellt, um dem Winterblues den Kampf anzusagen!

Winter auf Skeppsholmen, Stockholm

1) Spaziergänge im Tageslicht
Draußen ist es kalt und das Bett ist so gemütlich warm. Ja, der Schweinehund ist im Winter nicht so leicht zu überwinden. Und doch, Rausgehen an die frische Luft, um Sonne oder zumindest Tageslicht zu tanken, ist die vermutlich beste Methode, um dem Lichtmangel entgegenzuwirken. Wenn möglich also jeden Tag zumindest für einen kurzen Winterspaziergang rausgehen und ein bisschen frische Luft schnappen. Besonders viel Spaß macht das natürlich, wenn draußen Schnee liegt. Aber mir hilft es meistens schon meine Kamera mitzunehmen und draußen fotografieren zu gehen. Die Bewegung tut zusätzlich gut und meist fühlt man sich danach viel besser und vor allem wacher als vorher!

2) Sportliche Aktivitäten
Das Bewegung und Sport für ein besseres Wohlbefinden sorgen, sollte wohl kein Geheimnis mehr sein. Aber vor allem in der dunklen Jahreszeit kann ein wenig körperliche Betätigung Wunder wirken. Ob ihr nun Zuhause Yoga macht, im Fitnessstudio trainiert oder draußen joggen geht - Sport macht glücklich! Also rafft euch ein paar Mal pro Woche auf und tut eurem Körper und eurer Psyche etwas Gutes.

Sport gegen den Winterblues
 
3) Zeit mit Freunden verbringen
Vor allem im Winter, wenn man schlapp und antriebslos wird, sollte man sich regelmäßig dazu zwingen, trotzdem vor die Tür zu gehen. Und wie könnte man diese Zeit besser verbringen als mit Freunden. Gesellige Treffen im Café, gemeinsame Spaziergänge an der frischen Luft oder Kochabende hellen meine Stimmung auf jeden Fall immer auf.

4) Die Wohnungseinrichtung verändern
Unser Umfeld beeinflusst unsere Stimmung und vor allem unser Zuhause ist der Ort an dem wir uns abends und am Wochenende Ruhe gönnen können. Bereits mit kleinen Veränderungen kann man in seiner Wohnung positive Anreize schaffen, die sich positiv auf die Laune auswirken. Wer schreibt einem schließlich vor, dass die komplette Deko "Winter" schreien muss? Farbenfrohe Bettwäsche, bunte Deko und frische Blumen bringen etwas Sonnenschein in die grauen Tage. Und auch Duftkerzen oder -öle können unser Wohlbefinden steigern.

Duftkerzen gegen den Winterblues
 
5) Sich Entspannung gönnen
Wenn es draußen bereits dunkel wird, sollte man trotzdem versuchen, sich die Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten. Gönnt euch regelmäßig ein wenig Entspannung! Geht in die Sauna oder zur Massage oder nehmt Zuhause ein Bad. Vor allem wenn man völlig durchgefroren von draußen rein kommt, bringt das den Kreislauf schnell wieder in Schwung.

6) Künstliches Tageslicht tanken
Manchmal braucht man einfach Licht und da hilft es auch nicht, die Festtagsbeleuchtung in der Wohnung einzuschalten. In diesem Fall kann es helfen, sich mit künstlichem Tageslicht zu bestrahlen. Das kann man entweder beim Arzt mittels Lichttherapie tun oder indem man sich eine Tageslichtlampe zulegt. Der Besuch im Solarium bringt in diesem Fall nichts, da zum Stoppen der Melatoninausschüttung nur die optische Strahlung zählt, die wir über unsere Netzhaut aufnehmen. Gute Tageslichtlampen sollten eine Lichtstärke von etwa 10.000 Lux haben und man bekommt sie mittlerweile schon ab Preisen von etwa 50 Euro. Aufgrund der vielen dunklen Stunden in Stockholm, habe ich selbst das Experiment gewagt und mir eine solche Lampe zugelegt. Diese steht auf meinem Schreibtisch und mir tut es auf jeden Fall gut, sie einzuschalten während ich nebenher anderes erledige.

Tageslichtlampe gegen den Winterblues

7) Präperate gegen das Stimmungstief
Manchmal hilft alles nichts und es kann Sinn machen, sich durch entsprechende Präperate ein wenig Unterstützung zu holen. Gegen depressive Verstimmungen hilft zum Beispiel die Heilpflanze Johanniskraut, da sie sowohl die Stimmung aufhellt als auch die Lichtempfindlichkeit unserer Haut erhöht. Aber Vorsicht, trotz dass es sich um einen pflanzlichen Wirkstoff handelt, kann Johanniskraut die Wirkung anderer Medikamente einschränken, also vorher besser mit dem Arzt sprechen. Manchmal kann der Winter und das fehlende Licht auf unserer Haut auch zu einem Vitamin D-Mangel führen. Es kann also helfen, das beim Arzt überprüfen zu lassen, denn zu wenig Vitamin D kann ebenfalls für schlechte Stimmung sorgen. So ein Mangel lässt sich dann ganz leicht durch die Einnahme von Vitamin D-Tabletten wieder ausgleichen.

8) Zeit für sich selbst nehmen
Im Winter hat man oft weniger Lust vor die Tür zu gehen als im Sommer. Aber sich Zuhause etwas Ruhe zu gönnen und sich Zeit für sich selbst zu nehmen, muss nichts Schlechtes sein. Vor allem durch den täglichen Stress fühlen wir uns häufig erschöpft. Ich nehme mir deshalb bewusst Zeit für mich selbst, um meine Energiereserven wieder aufzufüllen. Erlaubt ist alles, was euch Spaß macht und wobei ihr entspannen könnt. Ich genieße besonders einen gemütlichen Abend auf dem Sofa oder im Bett mit einer Tasse Tee, einem guten Film oder einer Serie und - Schokolade. Okay, die ist in den meisten Fällen im Übermaß nicht gut für die Figur, aber siehe Punkt 2 ;)


Noch ein Hinweis zum Schluss, was ihr unbedingt vermeiden solltet, zu tun, da das die Symptomatik noch verstärkt. Kommt nicht aus eurer Routine heraus, ein strukturierter Alltag ist wichtig! Legt euch nicht tagsüber ins Bett auch wenn ihr müde seid, denn das bringt euch noch mehr aus dem Rhythmus. Und vor allem verzichtet auf den übermäßigen Verzehr von Alkohol. Der hebt zwar für den Moment die Stimmung, doch insgesamt geht es einem dadurch schlechter :)

Und was sind eure Tipps gegen den Winterblues?

3 Kommentare:

  1. Also ich liebe den Winter und das dunkle Wetter und habe da eher weniger Probleme, damit umzugehen. Ich mache es mir sehr gern gemütlich, mit Kerzen, Tee und Leckereien. :)
    liebst Elisabeth-Amalie

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  2. Ich finde die ersten beiden Punkte sehr wichtig. Ich versuche auch immer täglich rauszugehen, mindestens eine halbe Stunde. Gern steige ich auch eine Station früher aus und laufe den Rest zur Arbeit. Seit Januar versuche ich auch immer zwei Mal die Woche zum Sport zu gehen. Mein größtes Problem ist, dass ich aber trotzdem immer müde bin und zu viel Zucker und Kaffee in mich reinschüttte. Aber langsam bekomme ich das in den Griff, dadurch dass ich es mit Obst und Wasser versuche zu ersetzen.
    LG Myriam

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    1. Ja, das mit der Müdigkeit war bei mir auch das größte Problem, weil die dann wiederum verhindert hat, dass ich Lust hatte vor die Tür zu gehen. Bei mir hat da tatsächlich nur die Tageslichtlampe und Vitamin D geholfen :)

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