18. Januar 2014

Dänischer Film: Die Jagd

In einem kleinen Dorf in Dänemark verändert eine Lüge alles. Der 40-jährige Kindergärtner Lucas hat gerade eine schmerzhafte Trennung hinter sich gebracht. Seitdem meidet seine Frau nicht nur jeden Kontakt zu ihm, sondern Lucas sieht auch seinen 14-jährigen Sohn nur noch selten. Zwar hat Lucas noch immer mit diesem Schicksalsschlag zu kämpfen, doch langsam scheint es für ihn wieder bergauf zu gehen. Seine Arbeit im örtlichen Kindergarten verfolgt er voller Leidenschaft. Ein besonders gutes Verhältnis hat er zur kleinen Klara, welche auch die Tochter seines besten Freundes Theo ist. Eine Meinungsverschiedenheit zwischen Lucas und Klara bewegt das Mädchen eher unbeabsichtigt dazu Lucas des Missbrauchs zu beschuldigen. Das Missverständnis entwickelt sich schnell zu einem Gerücht, das im Dorf wie ein Lauffeuer die Runde macht. Anschuldigungen und Aggressionen keimen unter den Dorfbewohnern auf und die Situation gerät außer Kontrolle. Lucas wird zum Gejagten.


Das dänische Drama Die Jagd (Originaltitel: Jagten) von Regisseur Thomas Vinterberg zeigt die verzweifelte und scheinbar aussichtslose Situation eines zu unrecht Beschuldigten. Auf eindringliche Weise erzählt der Film von Vorurteilen und der Tatsache, dass wir angebliche Wahrheiten zu oft nicht selbst hinterfragen und überprüfen, ob die Entscheidungen, die wir treffen, richtig sind. Die Jagd löst ein kraftvolles Gefühl der Hilfslosigkeit in einem aus, denn während der Zuschauer weiß, dass Lucas unschuldig ist, muss er trotzdem beobachten, wie die Eigendynamik im Dorf die Menschen völlig außer Kontrolle geraten lässt. Durch die brilliante und überzeugende Leistung der Schauspieler und nicht zuletzt Mads Mikkelsen als Lucas wird Die Jagd zu einem echten Meisterstück. Die Jagd ist emotional aufwühlend und berührend, aber ebenso packend. Der Film überzeugt schließlich mit einem machtvollen Höhepunkt und einem Ende, das zum Nachdenken anregt. Ein Film über den fließenden Übergang zwischen Wahrheit und Lüge, Unschuldigkeit und Schuld und der Macht unserer eigenen Entscheidungen.


Die Jagd
Dänemark 2012
Drama, 115 Min.
Regie: Thomas Vinterberg

Drehbuch: Thomas Vinterberg, Tobias Lindholm
Mit Mads Mikkelsen, Thomas Bo Larsen, Annika Wedderkopp, Lasse Fogelstrøm und Susse Wold

6 Kommentare:

  1. Ich habe den Film im Rahmen meiner Ausbildung angeschaut und "emotional aufwühlend" trifft es echt gut! Der Film hat mich echt ganz schön betroffen gemacht, weil ich denke das es im schlimmsten Fall wirklich so laufen kann.
    Liebe Grüße,Sarah

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  2. Ich liebe Mads Mikkelsen. Muss ich mir auf jeden Fall angucken :).

    Liebe Grüße,Melanie

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  3. Bis jetzt kenne ich nur dänische Filme mit verstörend schwarzen Humor (Adams Äpfel, Dänische Delikatessen, In China essen sie Hunde). Dann werde ich mir den mal vormerken, um auch mal ein anderes Genre zu sehen...;)

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  4. Hab den Film im Kino gesehen. Fand die Schauspieler sehr autenthisch...va. die Mimik vom kleinen Mädchen!
    Der Film macht leider echt betroffen, gerade weil das Ende auch so stark dieses "gejagt-werden"-Gefühl ausstrahlt.
    Nicht der erheiterndste Film, aber ein richtig guter! :)

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  5. Oooh, das klingt nach einem spannendem Film! Vielen Dank fürs vorstellen :)

    Lieben Gruß & eine schöne Woche noch!
    Midsommarflicka

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  6. Den Film habe ich letztens auch gesehen und fand ihn wirklich beeindruckend. Vor allem auch das Ende - wie klar wird, dass es nie zu Ende geht.

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