9. November 2012

Britischer Film: Broken (2012)

Reykjavík International Film Festival (RIFF) Review #4

Die Sommerferien haben gerade begonnen und die Tage der 11-jährigen Skunk sind unbeschwert und voller Hoffnungen. Ihr Leben spielt sich am Ende einer Sackgasse in einem britischen Vorort ab, wo sie mit ihrem alleinerziehenden Vater Archie, ihrem Bruder Jed und ihrem Au-pair-Mädchen Kasia wohnt. In unmittelbarer Nähe lebt zudem der verwitwete Familienvater Mr.Oswald mit seinen drei verzogenen Töchtern sowie ein älteres Ehepaar mit ihrem erwachsenen, aber geistig zurückgebliebenen Sohn Rick mit dem Skunk eine unausgesprochene Freundschaft verbindet. In Skunks Welt geht alles seinem gewohnten Lauf nach, bis es eines Tages zu einem brutalen Angriff in der Nachbarschaft kommt, der ungeahnte Folgen nach sich zieht. Skunks sicheres Zuhause verwandelt sich in eine trügerische Umgebung, in der schon bald Angst und Zweifel die Oberhand gewinnen und den Ausblick auf eine komplexe und zerbrochene Zukunft bereiten. Skunk steht plötzlich vor der Wahl, ob sie bleiben oder gehen möchte.

Broken 2012 film Eloise Laurence Tim Roth

Rufus Norris präsentiert mit Broken einen absolut erstaunlichen und bittersüßen Debütfilm, der einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Broken basiert auf dem gleichnamigen Roman von Daniel Clay und zeigt das Leben von drei unterschiedlichen Familien, die auf ihre ganz eigene Weise zerbrochen sind. Dabei findet Rufus Norris die perfekte Balance zwischen Komödie und Tragödie, denn er versteht es, den zerstörerischen und erschütternden Sequenzen fröhliche und ebenso witzige Momente entgegenzusetzen. Auch die Wechsel zwischen Freude und Trauer meistert Rufus Norris mit selten dagewesener Eleganz. Der gelungene Schnitt verfolgt oft zwei Erzählstränge zugleich, ohne dabei Verwirrung aufkommen zu lassen. Äußerst geschickt wirkt auch die Tatsache, dass Broken oft zuerst die Konsequenz von Handlungen zeigt und daraufhin sofort in einer Rückblende offenbart, wie es dazu gekommen ist.

Eine der großen Stärken von Broken ist zudem die realistische Darstellung der Beziehungen zwischen den Charakteren. Die Familiendynamik, die unausgesprochenen Spannungen und die oftmals witzigen Dialoge vereinen sich zu einem authentischen Gesamtbild. Nicht zuletzt verdankt Rufus Norris' Film seine Authentizität der fantastischen Besetzung, in der es kein schwaches Glied gibt. Neben Tim Roth, Cillian Murphy und Robert Emms fällt vor allem die hervorragende Leistung des aufstrebenden Talents Eloise Laurence auf, die Skunks Charakter Leben einhaucht.
Mit Broken hat Rufus Norris einen gelungenen Debütfilm erschaffen, in dem es keinen einzigen verschwendeten Augenblick gibt. Die Ereignisse des Filmes enden schließlich in einer gewaltigen Klimax und vollenden diesen wundervollen Film über Liebe, Verlust, Familie, Jugend und Unabhängigkeit. 

Persönlicher Kommentar: Broken ist definitiv der beste Film, den ich dieses Jahr beim Reykjavík International Film Festival gesehen habe. Mich hat seit Langem kein Film mehr in jedem Aspekt so sehr überzeugt, wie Broken. Deshalb war es mir auch so wichtig, euch als vorerst letzten Film noch diesen vorzustellen. Fazit: Absolut sehenswert!


Broken
Vereinigtes Königreich 2012
Drama, 90 Min.
Regie: Rufus Norris
Drehbuch: Mark O'Rowe
Mit Eloise Laurence, Tim Roth, Rory Kinnear, Cillian Murphy, Robert Emms und Zana Marjanovic

1 Kommentar:

  1. HEY ♥
    hast du vielleicht lust mal in meinen blog reinzustöbern? :)
    oder hast du lust auf gegenseitiges verfolgen? ♥

    liebe grüße!♥ laura.

    http://ueberallundnirgendswo.blogspot.de/

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