18. Februar 2019

Küstenurlaub in Südschweden: Schären und Fischerdörfer in Bohuslän

Von Göteborg bis hoch nach Strömstad und dann zurück nach Stockholm ging mein Roadtrip entlang Schwedens Westküste Bohuslän. Vorbei an felsiger Hügellandschaft und malerischen Buchten, idyllischen Fischerdörfern mit roten Holzhäusern und den Schären mt ihren unzähligen Inseln. Schweden verzaubert im Sommer mit seinen glitzernden Seen, rauschenden Wäldern und vielen Stunden Tageslicht wie kein anderes Land.

Bevor ich für mein Studium nach Schweden gezogen bin, stand das Land der Elche nicht gerade weit oben auf meiner Reiseliste. Wiesen, Seen und rote Holzhäuser - das klang in meinen Ohren nicht besonders spektakulär. Doch als ich im Sommer mit meinen Freundinnen einen Roadtrip entlang der der Küste von Bohuslän (auch bekannt als Västkust) machte, lernte ich endlich das Gefühl kennen, von dem so viele Schwedenliebhaber schwärmen: Freiheit.

Was ihr bei einem Roadtrip entlang der schwedischen Westküste Bohuslän auf jeden Fall gesehen haben solltet, verrate ich euch anhand unserer Reiseroute.

Tag 1: Von Stockholm bis ins hippe Göteborg

Am ersten Tag heißt es für uns: Aufbruch mit unserem Mietwagen aus Stockholm Richtung Göteborg. Die Fahrt ist eher unspektakulär, aber der Besuch von Göteborg lohnt sich allemal. Die Stadt sprüht nur so vor Leben: coole Boutiquen und Geschäfte laden zum Shoppen ein und gemütliche Cafés locken zum Verweilen. Der Aufstieg zur ehemaligen Festung Skansen Kronan belohnt uns außerdem mit Ausblicken über die Stadt. Danach schlendern wir durchs Viertel Haga und merken schnell, warum sich hier die jungen Menschen Göteborgs herumtreiben. In den kopfsteingepflasterten Gassen mit ihren traditionellen Holzgebäuden reihen sich vegane Bistros, schnuckelige Cafés und unkonventionelle Geschäfte aneinander. Auch in der Nähe unseres Hostels "Backpackers Göteborg" befinden sich zahlreiche Restaurants und wir kehren für ein entspanntes Abendessen ein bevor wir früh ins Bett gehen.

Tag 2: Von Göteborg bis zum malerischen Smögen

Am nächsten Morgen geht es zeitig los, denn nun beginnt unserer wahrer Roadtrip. Unter strahlend blauem Himmel fahren wir in Richtung der Halbinsel Tjörn. Bereits die Fahrt über die Brücke "Tjörnbron" offenbart Ausblicke auf das Meer und lässt unsere Herzen höher schlagen. Wir beschließen in einigen kleinen Dörfern Halt zu machen, um die Atmosphäre von Bohuslän auf uns wirken zu lassen. Der kleine Fischerort Rönnäng wirkt zwar wie ausgestorben, aber keineswegs trist. In der kleinen Bucht schmiegen sich rote Holzhäuser an die felisgen Klippen und einige Boote schaukeln verschlafen im Hafen umher. Wir spazieren den Steg entlang und atmen die salzige Luft ein, die einen leichten Geruch nach Fisch verströmt.


Schließlich fahren wir weiter Richtung Norden bis nach Skärhamn. Hier schmiegen sich traditionelle Häuser entlang einer felsigen Bucht und beim Klettern hinauf auf die flachen Klippen hat man einen wunderschönen Ausblick über die kleine Stadt. Wir fahren weiter durchs idyllische Grundsund bis nach Fiskebäckskil, wo wir zum Mittagessen Halt machen. Das kleine Dorf wirkt wie aus einem Astrid Lindgren Buch. Weiter geht es bis nach Lysekil, denn hier befindet sich das Stångehuvuds naturreservat. Das Naturschutzgebiet strömt eine ungemeine Ruhe aus. Flache, abgerundete Granitfelsen erstrecken sich am Meer entlang und sorgen für spektakuläre Ausblicke über die Bucht und das Meer. Im Licht der Abendsonne leuchten die Felsen wunderschön rot!


Unser letzter Stopp dieses Tages: Smögen, denn dort werden wir auch übernachten. Auch hier reihen sich traditionelle Holzhäuser aneinander und unten an der Smögenbryggan sieht es nicht nur richtig schön aus, sondern es gibt auch zahlreiche Geschäfte, Restaurants und Cafés. Für die Nacht kehren wir schließlich im "Smögens Camping" ein.

Tag 3: Von Smögen bis nach Strömstad


Am nächsten Morgen haben wir wieder Glück mit dem schwedischen Wetter, denn blauer Himmel und Sonnenschein begrüßen uns. Heute geht es nach Fjällbacka, auch bekannt aus den Krimiromanen von Camilla Läckberg. Hier ist es deutlich touristischer, aber der Ort ist dennoch richtig schön. Weiße und rote Holzhäuser sowie eine Kirche befinden sich in der kleinen Bucht. Ein absolutes Highlight ist der Aufstieg auf den Vetteberg. Der Ausblick auf die Bucht, das Meer und die Klippen war einer der schönsten Momente des ganzen Roadtrips. Wir fahren entspannt weiter Richtung Norden nach Strömstad, wo wir nachmittags einige Kilometer außerhalb beim "Lagunen Camping" ankommen. Hier gibt es sogar einen eigenen Zugang zum Meer, sodass wir den typisch schwedischen Sommer genießen und am Wasser sitzen.

Tag  4: Von Strömstad bis zum entlegenen Vassbotten


Strömstad liegt nahe der norwegischen Grenze und stellt ein weiteres Highlight unseres Roadtrips dar. Die Stadt selbst ist eher unspektakulär, allerdings fahren von hier aus die Fähren zum Nationalpark Kosterhavet, einer Ansammlung von Inseln. Auf den felsigen Inseln kann man wandern und die Ruhe des Natur genießen. Und genau das machen wir, denn hier gibt es malerische Häuschen, Wälder und unberührte Strände von rauer Schönheit. Gegen Nachmittag fahren wir zurück nach Strömstad und verlassen die Westküste Richtung Landesinnere. An unserem letzten Abend übernachten wir in Vassbotten, an der norwegischen Grenze. Das völlige abgeschiedene "Bullarebygdens Familjecamping" liegt inmitten eines Waldes und direkt an einem See. Perfekt, um den Urlaub ganz entspannt ausklingen zu lassen. Denn am nächsten Tag geht es für uns zurück nach Stockholm.

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4. August 2018

Roadtrip durch Dalarna: Erlebe das typische Schweden

Rote Holzhäuser, rauschende Kiefernwälder, glitzernde Seen - in Dalarna findet man alles, was fürs typische Schweden steht! Die schwedische Provinz in Mittelschweden verkörpert die Essenz der schwedischen Kultur. Ihr wollt Schweden kennenlernen oder liebt das Land bereits? Dann auf nach Dalarna! Die schönsten Dalarna Sehenswürdigkeiten, - wo ihr wandern gehen könnt oder wo ihr eins der berühmten Dalarna Pferde herbekommt? Ich verrate es euch! Dalarna eignet sich perfekt für einen drei- oder viertägigen Roadtrip von Stockholm aus. Mit dem Auto geht es Richtung Norden zum Siljansee, dem Herzstück von Dalarna.


Dalarna Sehenswürdigkeit: Rote Holzhäuser in Tällberg
Innerhalb von etwa dreieinhalb Stunden erreicht man die Region des Siljansees. Wir folgen einer kurvigen Landstraße durch Wälder und grüne Wiesen, vorbei an alten Bauernhöfen - idyllischer geht es kaum.  Doch der erste Ort entlang der Reiseroute durch Dalarna ist bereits ein echtes Highlight. Das kleine Dorf Tällberg liegt auf einem Hügel hoch über dem Siljansee und bezaubert durch seine durchweg rot gestrichenen Holzhäuser. Von hier hat man eine grandiose Aussicht über die sanfte Hügellandschaft und den glitzernden See. Was schnell auffällt: die vielen Hotels. Denn Tällberg ist vor allem bekannt für seine exklusiven Hotels, die Cafés und das Kunsthandwerk. Doch obwohl Tällberg auf den ersten Blick hoch über dem Siljansee liegt, reicht der kleine Ort bis hinab zum See. Folgt man der Straße bis hinunter ans Ufer, kann man dort entspannt spazierengehen.


Dalarna Sehenswürdigkeit: Holzpferde in Nusnäs
Von Tällberg geht es weiter am Ufer des Siljansees entlang bis nach Nusnäs. Der kleine Ort ist wohl eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Dalarna, denn in den Werkstätten des Dorfs werden die berühmten Dalarna Pferde (schwedisch Dalahäst) hergestellt. Die Holzpferde entstehen unter anderem in der Werkstatt Grannas Olsson Hemslöjd und werden dort von Hand geschnitzt und bemalt. Sie sind nicht nur ein Symbol für Schweden, sondern auch ein beliebtes Souvernir. Die Werkstatt von Grannas Olsson ist während der Öffnungszeiten jedem zugänglich und man kann zuschauen, wie die Dalarna Pferde Schritt für Schritt hergestellt werden. Nachdem man genug Geld für die schönen Holzpferde ausgegeben hat, wird es Zeit, das idyllische Dorf ein wenig zu erkunden. Denn Nusnäs besteht aus urigen roten und dunkelbraunen Holzhäusern mit beschaulichen Gärten. In der Umgebung von Nusnäs und Mora gibt es zudem viele Unterkünfte und Campingplätze, wie das Siljansbadets Camping, auf denen man auch rote Holzhütten anmieten kann.


Dalarna Sehenswürdigkeit: Wandern im Fulufjället Nationalpark
Etwa 150km von Mora entfernt im Nordwesten von Dalarna wartet ein weiteres Highlight für Naturliebhaber und Abenteurer. Denn wer in Dalarna wandern möchte, ist im Fulufjället Nationalpark genau richtig! Am besten quartiert man sich im urigen Hostel Fulufjällsgården ein, das direkt im Nationalpark liegt. Mit dem Auto fährt man dann weiter bis zum großen, kostenlosen Parkplatz. Dort befindet sich auch das Naturum, eine Hütte in der man Informationen über den Nationalpark erhalten kann. Der Fulufjället Nationalpark ist für mich wie eine Mischung aus Urwald, Moor, Wasserfällen und Gebirgen. Vom Naturum aus kann man die einfache Rundwanderung zu Schwedens größtem Wasserfall, dem Njupeskär, machen. Dabei läuft man auf Holzstegen durch den Moor und vorbei an rauschenden Bächen durch den Wald. Wer etwas motivierter ist, sollte auf jeden Fall vom Njupeskär dem Wanderweg über den Rand des Fjellplateaus zum Beginn des Wasserfalls zu folgen, um die spektakuläre Aussicht über den Nationalpark und die Gebirge nicht zu verpassen. Die Wanderung ist mittelschwer und mit festem Schuhwerk gut zu schaffen. Der Weg führt vom Wasserfall weiter über den Bergrücken und schließlich zurück ins Tal zum Naturum. 


Dalarna Sehenswürdigkeit: Kunst und Kultur in Mora
Vom Fulufjället Nationalpark aus geht es zurück an den Siljansee, um einen Tag in Mora zu verbringen. Denn Mora ist nicht nur der größte Ort am Siljansee, sondern hat auch viele Kunst- und Kulturangebote zu bieten, wie das Zorn-Museum. Doch vor allem die Umgebung um Mora, hat allerhand Aktivitäten in der Natur zu bieten: Kanufahren auf dem Siljansee, Wandern in den Wäldern oder der Bersuch eines Bären- oder Elchparks. Übernachten kann man super im Mora Parken Hotel, das ebenfalls kleine rote Ferienhäuser vermietet. Und nachdem alle Dalarna Sehenswürdigkeiten erkundet sind, geht's schließlich zurück nach Stockholm!

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15. Juli 2018

Südschweden: Entdecke Skånes schönste Orte

Weiße Sandstrände, sattgrüne Wälder, sanfte Hügel und steile Klippen: Schwedens südlichste Provinz Skåne ist geprägt von Gegensätzen. Egal, ob man sich in den Großstadttrubel von Malmö stürzen oder lieber Strandidylle in Skanör med Falsterbo genießen möchtest, Südschwedens Sehenswürdigkeiten sind zahlreich.

In Skåne kann man entspannt einige Tage verbringen und von Malmö aus sogar noch einen Ausflug nach Kopenhagen unternehmen. Auch die Anreise gestaltet sich einfach: per Flugzeug oder mit dem Zug von Stockholm. Ich habe meinen gesamtem Südschweden Urlaub als Zugreise gemacht und dabei die Ziele Malmö, Lund, Skanör med Falsterbo und Helsingborg besucht.


Malmö Sehenswürdigkeiten: Entspannter Großstadtflair 
Mein erstes Ziel in Südschweden ist Malmö. Die Stadt ist deutlich kleiner als Stockholm, liegt dafür aber in unmittelbarer Nähe zu Kopenhagen in Dänemark. Hier ist alles deutlich entspannter als in der Hauptstadt, dennoch ist Malmö voller Energie. Es gibt eine lebendige Einkaufsmeile, eine schnuckelige Altstadt mit Fachwerkhäusern, idyllische Parkanlagen und einen kleinen Hafen. Malmös Wahrzeichen ist der Turning Torso, ein futuristisch anmutendes, verdrehtes Hochhaus. Ebenso sollte man dem Malmöhus Slott und der Sankt-Petri-Kirche einen Besuch abstatten. Zum Mittagessen solltet ihr unbedingt zum Surf Shack, einem Burgerladen, der sogar unglaubliche gute vegetarische und vegane Burger anbietet! Danach geht's zum Entspannen in den Folkets Park mit seinen weitläufigen Grünflächen. Am Kanal entlang kann man außerdem super spazieren gehen. Und auf dem Weg dorthin solltet ihr einen Blick ins Geschäft Småland AB werfen.

 

Lund Sehenswürdigkeiten: Universtitätsstadt mit Mittelaltercharme   
Nur 15 Minuten mit dem Zug von Malmö entfernt, liegt die kleine Universitätsstadt Lund. In der verschlafenen Stadt ist eigentlich kaum etwas los, wenn man kein Student ist. Es gibt gepflasterte Gassen und Fachwerkhäuser, die Domkirche, einen Botanischen Garten sowie ein imposantes Universitätsgebäude - und das war es auch bereits.


Skanör med Falsterbo Sehenswürdigkeiten: Einsame Sandstrände
Das Falsterbo Strandbad in Skåne gehört zu den absoluten Highlights von Südschweden. Der Falsterbo Strand lässt sich von Malmö aus ganz einfach per Bus erreichen. Der südliche Charme des kleinen Orts und seines langen, weißen Sandstrandes lässt direkt Urlaubsgefühle aufkommen. Ganz in Ruhe kann man sich einen Liegeplatz zwischen den Piers suchen ohne sich mit großen Menschenmassen herumschlagen zu müssen. Denn das macht Schweden aus! Und es macht Falsterbo auf jeden Fall zu einer von Skånes interessantesten Orten.


Helsingborg Sehenswürdigkeiten: Abwechslungsreiche Architektur
Am letzten Tag meines Urlaubs in Südschweden geht es für mich nach Helsingborg. Hier gibt's eine schmucke Innenstadt mit abwechslungsreicher Architektur, Boutiquen und Einkaufszentren. Ein Highlight ist für mich persönlich der Turm Kärnan im Zentrum, von dessen Spitze aus man einen Ausblick über die ganze Stadt hat! Leckeres fernöstliches Essen und Meze gibt's beim Café Mezo. Danach entspanne ich noch etwas am Helsingborg Strand, der aber bei weitem nicht mit dem Falsterbo Strandbad mithalten kann.


Habt ihr schon mal Urlaub in Südschweden gemacht? Wo hat es euch am besten gefallen?
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29. Juni 2018

City Guide: Vilnius

Wenn ich mich an meinen Besuch von Litauens Hauptstadt Vilnius erinnere, dann denke ich an eine Stadt voller Gegensätze. Ich denke an alte Burgmauern und moderne Hochhäuser und eine gut erhaltene Altstadt, die an Viertel mit heruntergekommenen Häusern angrenzt. Hier sieht man den direkten Vergleich zwischen dem armen Vilnius, wie es mal war, und dem Vilnius, das Geld in Renovierungen und Tourismus investiert. Meine persönlichen Vilnius Tipps und Sehenswürdigkeiten erfahrt ihr in diesem Reiseführer!

Anreise & Transport nach Vilnius

Von Deutschland nach Vilnius in Litauen? Easy! Euch stehen nicht nur diverse Airlines zur Auswahl, sondern vor allem gibt es auch günstige Flüge. Auch in Vilnius angekommen, erreicht man das Stadtzentrum bzw, die Haltestelle Stotis innerhalb kurzer Zeit mit den öffentlichen Bussen. Alles ganz einfach - bis man von Vilnius aus zurück zum Flughafen möchte. Das gestaltete sich in meinem Fall nämlich etwas schwieriger. Die Züge fahren nur sehr sporadisch und der Busbahnhof Stotis ist so unübersichtlich, dass ich eine Stunde lang nach der richtigen Haltestelle samt Bus suchen musste. Während ich in anderen Ländern einfach einen Einheimischen anquatschen würde, war das in Litauen ein großes Problem, denn selbst viele junge Menschen konnten nicht richtig Englisch. Mein Vilnius Tipp: genug Zeit einplanen oder vorher schon ganz genau informieren!

Unterkunft in Vilnius

Ich verbrachte drei Nächte im 25 Hours Hostel. Die Lage ist super, wenn man mit dem Bus vom Flughafen kommt, da es vom Busbahnhof Stotis nur 5 Minuten bis zum Hostel sind. Auch bis zur Altstadt und Vilnius' wichtigsten Sehenswürdigkeiten läuft man nur 10 Minuten. Wie fast alles in Vilnius ist der Preis echt super für diese Unterkunft. Das Hostel ist von innen sehr ruhig, hat gemütliche und zugleich moderne Einrichtung und vor allem die Schlafsäle bieten viel Platz. Das einzige Manko waren meiner Meinung nach die schlecht isolierten Fenster. Es handelt sich um ein wunderschönes altes Gebäude, doch da die Straße draußen stark befahren ist, sollte man nicht allzu lärmempfindlich sein.








Essen & Trinken in Vilnius

Das traditionelle litauische Essen ist deftig: Fleisch, Fisch oder Kartoffeln stehen ganz oben auf dem Speiseplan. Klassische Gerichte sind beispielsweise Cepelinai, längliche Kartoffelklöße, die mit Hackfleisch gefüllt sind. Im Sommer greifen viele Einheimische aber eher zur šaltibarščiai, einer kalten Rote Beete Suppe. Doch wer jetzt glaubt, dass Vegetarier und Veganer in Vilnius verhungern müssten, hat sich getäuscht. Denn die Veggie Szene Litauens boomt! In Vilnius gibt es unzählige speziell vegetarische und vegane Restaurants. Meine Vilnius Tipps: Leckeres vegetarisches Essen, das nach ayurvedischen Standards zubereitet wird, gibt es im Vegafé. Im Radharane hingegen bekommt man vegetarisches Essen, das von der Küche Indiens inspiriert ist - einfach nur köstlich! Ganz entspannt, kann man seine Zeit im Café MintVinetu verbringen, welches zugleich ein Buchladen ist. Hier sitzt man zwischen Regalen voller Bücher und kann gemütlich eine Tasse Kaffee trinken - super Konzept oder?

Sehenswürdigkeiten in Vilnius

Was mich am meisten an Vilnius fasziniert hat, ist der Kontrast zwischen Alt und Neu. Die herausgeputzte Altstadt verzaubert durch schmucke alte Gebäude und Kirchen. Sobald man die Altstadt verlässt, wirkt alles direkt sehr heruntergekommen und arm. Ein Blick auf das moderne Stadtzentrum mit seinen Wolkenkratzern scheint einen wiederum in die Zukunft zu katapultieren. Alles in allem gibt's in Litauens Hauptstadt echt viel zu entdecken.
Die Erkundung der Stadt und von Vilnius' Sehenswürdigkeiten beginnt ihr am besten am Tor der Morgenröte: dem Eingang zur Altstadt. Vom Torbogen aus lassen sich perfekt die engen Gassen mit Kopfsteinpflaster und malerischen Plätze inspizieren, die von verschiedenen Epochen wie Barock, Gotik, Renaissance oder Klassizismus geprägt wurden. Dabei sollte man vor allem die St. Anna-Kirche und die Vilnius Kathedrale nicht verpassen. Auch ein Abstecher zur Vilnius Universität lohnt sich! Eine besonders schöne Straße ist die Pilies Gatve. Entspannen kann man nach der ganzen Lauferei dann etwas im Bernadine Park. Was man auch gesehen haben sollte, ist der Stadtteil Užupis, welcher direkt an die Altstadt angrenzt. In dem kleinen Künstlerviertel findet man zahlreiche Cafés und Kunstgalerien.
Für mich gehört zu jedem Städtetrip dazu, dass ich den Ausblick über die Stadt genieße - und zwar von einem Aussichtspunkt aus. In dieser Hinsicht macht es einem Vilnius leicht, denn euch stehen einige zur Verfügung! Mein Vilnius Tipp: vom Hügel der drei Kreuze hat man eine wunderbare Aussicht. Zwar ist der Aufstieg über die Treppen ziemlich mühselig, allerdings entschädigt einen der Ausblick über die gesamte Stadt dafür. Schneller zu erreichen ist der Gediminas Turm, der zwar nur auf einem kleinen Hügel liegt, aber trotzdem eine schöne Aussicht auf Alt- und Neustadt bietet.

Aktivitäten in Vilnius und Umgebung

Vilnius bietet sich vor allem zum Flanieren durch die Altstadt und dem Verweilen in schönen Cafés an. Doch es gibt auch einige Sehenswürdigkeiten in Vilnius Umgebung. Wer jedoch noch etwas mehr von Litauen sehen möchte, sollte einen Tagesausflug nach Kaunas oder Trakai einplanen. Während Kaunas ebenfalls durch eine schöne Altstadt punktet, ist Trakai ziemlich klein. Doch Trakai ist nicht wegen seiner bunten, mittelalterlichen Häuschen bekannt, sondern wegen dem See mit seiner gut erhaltenen Wasserburg. Hier kann man ganz entspannt über eine Brücke zum Wasserschloss hinauslaufen, es gemütlich umrunden oder gegen eine Gebühr auch die eigentliche Burg betreten.

Shopping in Vilnius

Wer so richtig Shoppen gehen möchte, sollte ins moderne Stadtzentrum mit seinen Einkaufszentren. Souvenirgeschäfte und kleine Läden findet man zur genüge in der Altstadt. Ich habe jedoch keine große Shoppingtor unternommen, sondern mehr Zeit damit verbracht, die Stadt zu erkunden.

Sonstiges

Vilnius ist eine Stadt im Aufbruch, in der man trotzdem viel Geschichte findet. Die historische Altstadt steht im Kontrast zu den Wolkenkratzern des Zentrums und dass es überall kostenloses WLAN gibt. In Vilnius gibt es unzählige Sehenswürdigkeiten, überall gibt es etwas zu entdecken. Zudem hat ein Urlaub in Litauen den Vorteil, dass die Preise gerade für Deutsche oder Schweizer ziemlich günstig sind. In zwei bis drei Tagen lässt sich die gesamte Stadt jedenfalls in Ruhe erkunden.
 
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1. April 2018

City Guide: Tallinn

Die Hauptstädte des Baltikums erfreuen sich als Reiseziele zunehmender Beliebtheit. Hip, aber immernoch günstig - da lohnt sich ein Urlaub allemal. Die schönste Stadt der baltischen Staaten? Tallinn, Riga und Vilnius nehmen sich da nicht viel, doch Estlands Hauptstadt bietet einfach die perfekte Mischung aus mittelalterlichem Stadtflair und wunderbarer Natur ganz in der Nähe! Wo ihr die beste Aussicht über die Stadt habt oder die leckersten Pfannkuchen bekommt? Das erfahrt ihr in diesem Tallinn Stadtführer!

Anreise & Transport nach Tallinn

Ihr seid gerade in Stockholm? Dann macht doch direkt noch einen Abstecher nach Tallinn. Von Stockholm fahren täglich Nachtfähren von zum Beispiel Tallink/Silja zur Hauptstadt Estlands. Und die sind meist sogar ziemlich günstig! Doch auch per Flugzeug ist die Anreise unkompliziert und nicht allzu teuer.

Essen & Trinken in Tallinn

Typisch estnische Küche? Deftig, herzhaft und bodenständig - wie bei Oma eben. Egal, ob ihr ein pikantes Mittagessen sucht oder es lieber süß mögt: der absolute Tipp für Tallinn ist einfach das Pfannkuchenhaus Kompressor. Hier werden üppige Pfannkuchen verkauft mit allen erdenklichen Füllungen - von Pilzen, Hähnchen und Käse bis zu Quark mit Pfirsichen oder Erdbeeren. Hier wird man garantiert satt und das meist schon, ohne mehr als 5 Euro auszugeben! Schon lange kein Geheimtipp mehr, vor allem nicht für die Einheimischen, ist es hier immer voll. Also kommt am besten vor den Stoßzeiten! Wenn ihr am Nachmittag gemütlich eine Tasse Tee im Café trinken möchtet, seid ihr im Café Mademoiselle genau richtig. In entspannter Atmosphäre kann man sich hier Kuchen oder Sandwiches gönnen.

Kultur & Sehenswürdigkeiten in Tallinn

Tallinns Highlight ist die wunderschöne Altstadt mit ihren guterhaltenen Altbauten und mittelalterlichen Gebäuden. Eigentlich braucht man nicht mal einen Plan, sondern kann sich einfach durch die Gassen treiben lassen. Der Rathausplatz ist mit seinen alten Häusern schön anzuschauen, allerdings auch recht touristisch. 
Doch auch beim Schlendern durch die Nebenstraßen, - denn im Prinzip ist alles zu Fuß erreichbar -, ist das Mittelalter spürbar. Hier gibt es Kopfsteinpflaster, Wachttürme, eine imposante Stadtmauer und Holzstände mit Verkäufern in mittelalterlicher Verkleidung. Besonders lebendig scheint die Vergangenheit noch in der St. Katharinenpassage (Katariina käik) und dem Langen Domberg (Pikk Jalg) zu sein.
Direkt neben der Altstadt erhebt sich der Domberg mit vielen versteckten Aussichtsplattformen. Denn was wäre ein Städetrip, ohne einmal die Nase in den Wind gehalten und die Dächer der Stadt von oben gesehen zu haben? Relativ bekannt ist der Aussichtspunkt Kohtuotsa, etwas schwerer zu finden sind Patkuli und Piiskopi. Was man hingegen sofort sieht, wenn man den Domberg erklimmt: das mittelalterliche Toompea Schloss und die orthodoxe Alexander-Newski-Kathedrale mit ihren Zwiebeltürmchen.

Aktivitäten in Tallinn

Wer ein paar Tage in Tallinn verbringt, sollte sich auf jeden Fall die Zeit nehmen, einen Ausflug in die Natur zu machen. Wer gerne eine kleine Wanderung machen möchte, ist im Lahemaa Nationalpark gut aufgehoben. Hier führen Holzstege durch den Moor und bieten einem ein einzigartiges Naturerlebnis.

Shopping in Tallinn

Hand aufs Herz: wer etwas Traditionelles aus Estland mitbringen möchte, muss stark sein, wenn er nicht auf Kitsch steht. Denn hier gibt es vor allem viele Staubfänger wie Hexen und Co. Die meisten Souvernirgeschäfte sind vor allem in der Altstadt zu finden. Schönere Andenken findet man aber vermutlich eher an den Holzständen, wo kleine Leckereien verkauft werden.

Sonstiges

Tallinn ist hip und hat sich zugleich seinen historischen Charme bewahrt. Besonders schön ist es im Frühling, wenn die Tage bereits länger und heller werden oder im Sommer. Wer große Touristenströme vermeiden möchte, sollte eine Reise während des Sommers aber eher vermeiden.

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