14. März 2013

Reisen in Island: Die richtige Urlaubsplanung

Mittlerweile ist es schon ein Jahr her, dass ich die Zusage für mein Auslandssemester in Island bekam und anfing meinen Urlaub in Island zu planen. Denn bevor der Isländischsprachkurs im August anfing, wollte ich mit meinem Freund 10 Tage lang Island entdecken. Bei der Buchung damals lief einiges schief, deshalb möchte ich heute meine Erfahrungen bei der Planung eines Islandurlaubs mit euch teilen. Ich werde euch auch einige Anregungen und Tipps geben, worauf man bei der Organisation unbedingt achten sollte.


1) Informationen zu Island sammeln
Zunächst einmal solltet ihr euch ein paar Informationen zu Island sammeln. Wie ist die Landschaft, die Sprache, die Kultur oder das Wetter? Was erwartet euch dort? Ich finde es immer sehr hilfreich einfach etwas im Internet zu stöbern sowie Fotos und Dokumentationen anzuschauen. Vielleicht findet ihr ja sogar beim Lesen meinen bisherigen Beiträge zu Island und Reykjavík schon ein paar Ideen. Ansonsten ist es natürlich empfehlenswert sich einen Reiseführer zu besorgen, um besser planen zu können. Ich kann auf jeden Fall die Reise- und Stadtführer von Lonely Planet empfehlen, die haben mich schon auf einige Reisen in die unterschiedlichsten Länder begleitet und mich nie enttäuscht. Man findet darin immer genügend Tipps und Hinweise selbst zu den kleinsten Orten (die andere Reiseführer oft auslassen).

2) Reisezeitpunkt und -dauer der Islandreise bestimmen
Sobald ihr einen ersten Eindruck von Island gewonnen und genug Ideen gesammelt habt, wird es Zeit für die genauere Planung. Überlegt euch, wann ihr nach Island wollt, wie lange euer Urlaub dauern soll (7 Tage Zeit solltet ihr mindestens mitbringen, aber selbst das ist eigentlich zu kurz) und wo genau ihr hin wollt. Wenn ihr Islands Natur entdecken wollt, solltet ihr nur einen Tag in Reykjavík verbringen (auch wenn Islands Hauptstadt wirklich toll ist!). Sobald ihr aus Reykjavík hinausfahrt seid ihr eigentlich schon direkt umgeben von wunderschöner Landschaft. Falls ihr genug Zeit habt, bietet es sich natürlich an eine Rundreise zu machen, so wie wir damals. Die "Ringstraße" führt von Reykjavík aus einmal um die komplette Insel herum, sodass es einem leicht gemacht wird der Straße zu folgen und auf dem Weg Sehenswürdigkeiten abzuklappern.

3) Reiseroute und -ziele der Islandreise bestimmen
Überlegt euch vorher welche Ziele ihr ansteuern wollt und wie viel Zeit ihr dort verbringen wollt, das heißt wo wollt ihr wie lange übernachten (oder wollt ihr gar zelten?). Oft befinden sich viele schöne Orte in der Nähe eines Dorfes, sodass es sich lohnt dort länger zu bleiben, um Zeit zum Entdecken und Wandern zu haben. Das klingt jetzt zwar alles sehr durchgeplant, aber glaubt mir das alles hat seinen Grund, aber dazu mehr im 5. Punkt. Ich mag eigentlich auch lieber spontane Backpacking-Urlaube, aber im Fall Island funktioniert frühzeitiges Planen am besten wenn ihr nicht plötzlich auf der Straße übernachten wollte.


4) Flug nach Island buchen
Definitiv die größte Hürde, die viele davon abhält überhaupt nach Island zu fliegen: Der Preis. Und ich rede jetzt nicht nur vom Flug, sondern quasi von allem, was man in Island so kaufen möchte. Stellt euch also auf überteuerte Hostels, immens hohe Restaurantrechnungen und Mietwagen zu saftigen Preisen ein. Aber lasst euch nicht zu sehr einschüchtern, denn je früher ihr bucht desto besser! Vergleicht auf jeden Fall die Preise verschiedener Airlines bevor ihr euren Flug bucht. Während des Sommers fliegen diverse Airlines wie IcelandairWOW airAirberlin und Germanwings nach Island, während des Winters fliegt nur Icelandair, sodass die Flüge dann dementsprechend teurer sind.

5) Unterkünfte in Island buchen
Wenn ihr vorhabt im Juli nach Island zu fliegen dann wird es jetzt auf jeden Fall allerhöchste Zeit zu buchen. Am besten solltet ihr schon ein halbes Jahr vorher euren Urlaub planen und buchen (zumindest wenn ihr während der Sommermonate nach Island wollt) ansonsten könntet ihr enttäuscht werden. Wir haben damals erst ca. 3 Monate vorher gebucht, sodass der Mietwagen unglaublich teuer und die Hostels bereits alle schon fast komplett ausgebucht waren. Nein, das ist kein Witz! Denkt immer daran: Sobald ihr aus Reykjavík rausfahrt, gibt es keine großen Ortschaften mehr, das heißt es gibt auch meist nur ein paar wenige, kleine Hostels und diese sind eben schnell ausgebucht. Wenn ihr also wie ich eher preiswertere Unterkünfte sucht dann kümmert euch früh genug darum (einen Tag vorher anrufen und buchen ist hier eher nicht angesagt!). Hostels suchen und buchen könnt ihr zum Beispiel auf Hostel.is buchen.

Wer auf Komfort verzichten kann und lieber die freie Natur genießen möchte, kann natürlich auch einfach zelten. Die vermutlich günstigste Möglichkeit, allerdings sollte man sich darauf einstellen, dass es auch im Sommer mal sehr kalt werden kann und es zudem viel Wind und Regen geben kann. In Island gibt es genug Zeltplätze und auch wildes Zelten ist grundsätzlich erlaubt (außer in der Nähe von Zeltplätzen oder in Naturschutzgebieten).

Zu Hotels kann ich euch eher keine Ratschläge geben, aber wenn ihr bereit seid auch mal etwas mehr auszugeben und ein paar Einblicke ins Leben der Isländer bekommen wollt dann kann ich euch auf jeden Fall die Icelandic Farm Holidays empfehlen. Viele Isländer leben auf Bauernhöfen und haben Gästezimmer in ihren Wohnungen frei, die sie an Touristen vermieten. Wir haben das einige Male gemacht und fanden es sehr gemütlich.

6) Buspass oder Mietwagen in Island buchen
Um Island zu erkunden, kann man entweder per Bus reisen oder ein Auto mieten. Die Busse fahren allerdings nur während der Sommerzeit regelmäßig und sind auch nicht unbedingt billiger. Es sind jedoch Buspässe von z.B. Reykjavík Excursions erhältlich mit denen man je nach Belieben herumfahren kann. Ich halte es jedoch für empfehlenswerter Geld in einen Leihwagen zu investieren, da man dann viel flexibler ist. Man kann hinfahren, wo man will (zumindest auf den befestigten Straßen) und vor allem auch wann man will. Wenn ihr plant auch Islands Hochland zu entdecken, um dort wandern zu gehen, solltet ihr jedoch ein dafür geeignetes Fahrzeug mieten, wie einen Jeep. Wenn ihr Geld sparen wollt, könnt ihr auch ein normales Auto mieten und nur mit dem Bus fahren wenn ihr ein oder zwei Mal ins Hochland fahren wollt. Den Mietwagen solltet ihr aber in jedem Fall auch so früh wie möglich buchen, weil die Preise sonst unfassbar teuer werden. Die Anbieter reichen von großen bekannten Firmen wie Europcar, SIXT, Budget, Hertz und Avis bis hin zu kleinen Autoverleihen wie Geysir und Sadcars aus Island.

Natürlich kann man auch per Anhalter durch Island reisen, denn die Isländer sind freundlich und man wird meistens schnell mitgenommen. Allerdings sollte man das eher nicht alleine machen und bedenken, dass nicht alle Teile Islands gleich stark befahren sind und man je nachdem auch mal ziemlich lange an der Straße stehen kann.


7) Reisevorbereitungen für Island
Die Reise ist gebucht und um seine Vorfreude zu steigern, kann man sich jetzt schonmal mit dem Nötigsten eindecken. Wenn ihr zum Beispiel vorhabt in Island wandern bzw. zelten zu gehen, solltet ihr euch die passende Kleidung und Ausrüstung zulegen. Die meisten Wanderwege waren alle auch mit normalen Sneakers begehbar; wer sich aber an schwierigere Wanderungen heranwagen will, sollte sich Wanderschuhe zulegen. Ebenso hilfreich ist es sich eine gute Landkarte zu besorgen - sowohl beim Planen der Reiseroute, als auch später wenn man in Island unterwegs ist. Das Geld für ein Navi kann man sich in Island wirklich sparen, weil man die meiste Zeit auf der Ringstraße unterwegs ist. Ansonsten ist alles ausgeschildert oder auf der Karte zu finden. Letztendlich ist es natürlich toll wenn man sich die Mühe macht und vorher versucht ein paar Brocken Isländisch zu lernen. Zwar können alle Isländer total gut Englisch, aber meistens freuen sie sich dann doch wenn man ein wenig Isländisch kann.

8) Einige Tipps zum Reisen in Island
Wenn ihr während eurer Reise eher gutes Wetter wollt, solltet ihr am besten zwischen Mai und September/Oktober fahren. Während dieser Zeit ist zumindest die Wahrscheinlichkeit für wärmeres, schönes Wetter am höchsten (aber in Island ist da leider nie Verlass drauf). Vor allem im Sommer sind die Farben Islands leuchtend schön und zudem habt ihr den Vorteil, dass es wirklich sehr lange hell ist, da die Sonne erst nach Mitternacht untergeht. In diesem Fall kann man gar nicht mehr aufhören die Landschaft zu entdecken, denn wer will schon schlafen wenn es hell ist? ;) In den Wintermonaten habt ihr dafür den Vorteil, dass weniger Touristen unterwegs sind und sich die Wahrscheinlichkeit Nordlichter zu sehen stark erhöht. Zudem sieht die Landschaft im Winter mit all dem Schnee wieder ganz anders aus. Dafür ist es im Dezember aber nur vier Stunden hell, sodass wenig Zeit zum Reisen übrig bleibt und auch das Wetter kann mal verdammt ungemütlich werden.Wenn ihr in Island unterwegs seid, hilft es deshalb immer ein Auge auf die Wettervorhersage zu haben, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Auf dieser Seite könnt ihr immer nachsehen in welchem Zustand sich die Straßen befinden. Wichtig ist es außerdem immer genug einzukaufen und zu tanken wenn man in einer größeren Ortschaft ist, da man danach oft kilometerweit fahren kann ohne auf irgendwelche Häuser zu treffen.

15 Kommentare:

  1. Diesen Beitrag werde ich definitiv wieder rauskramen, wenn Unki und ich uns mal auf eine solche Tour begeben (seit Henning uns Weihnachten die Fotos gezeigt hat, MUSS ich einfach hin!). Aber am liebsten würde ich eh mit euch zusammen fahren ;)

    AntwortenLöschen
  2. Tolle Tipps, muss ich mir merken falls ich mal nach Island reise... Lust dazu hätte ich auf jeden Fall wenn ich mir deine Posts anschaue.

    AntwortenLöschen
  3. Haha, ich schreibe gerade auch an einem längeren Post und befürchte das Gleiche vor allem da mir auch immer noch mehr einfällt. Hat aber auf jeden Fall Spass gemacht zu lesen, gerade wenn ich andere Dinge erledigen sollte, kommen mir solche Posts sehr gelegen. :D
    Das auf dem zweiten Foto ist in der Nähe von San Francisco, weiss den genauen Namen leider nicht mehr. :)

    AntwortenLöschen
  4. Das wird gleich abgespeichert in meiner Leseliste, ich kann mir vorstellen das mir das irgendwann mal sehr zu nutzen sein wird!
    Die Bilder sind übrigens wunderschön, da will man gleich sofort auf die Sekunde in den Flieger nach Island steigen.
    Liebe Grüße
    Charlotte

    AntwortenLöschen
  5. Klick dich doch mal durch, würde mich wahnsinnig freuen ! :)
    http://smileforthehater.blogspot.de/

    AntwortenLöschen
  6. Hallo...
    dankeschön, leider habe ich die Bilder nicht selber gemacht. Hätte ich aber gerne ;)
    LG Lini
    Sternenkarussell

    AntwortenLöschen
  7. Sehr schöner Blog mit tollen Fotos. Auch die Tipps für Island sind gut.
    Liebe Grüße

    AntwortenLöschen
  8. Was für wunder wunderschöne Bilder!;)
    Island würde ich auch zu gern mal bereisen!
    Liebe Grüße,Sarah

    AntwortenLöschen
  9. Danke für die Tipps =) Kann man in Island eigentlich wie in allen anderen nordischen Ländern überall zelten? :D

    Liebe Grüße,
    Eleonora

    ♥ Mein Blog ♥

    AntwortenLöschen
  10. Es ist eigentlich ganz genau das gleiche, wie das was du machst, bloß eher mehr grob als so detailliert wie du es machst. meine nächsten Posts werden auch etwas länger, das ging bei Norwegen nicht so gut, weil da viele Bilder fehlen, und ich es damals als 6jährige natürliche etwas anders erlebt habe :D

    AntwortenLöschen
  11. Hallo Sóley,

    ich bin gerade durch Zufall auf deinen Blog gestoßen und jetzt schon sehr begeistert. Deine Berichte über Island sind einfach klasse und sehr interessant geschrieben. Ich freue mich auch weiterhin einiges von dir zu Lesen, denn seit gerade bin ich ein weiterer Follower deines Blogs :)

    By Änna
    violetnibiru.blogspot.de

    AntwortenLöschen
  12. das ist ein super post. den habe ich mir gleich abgespeichert! nach island will ich nämlich unbedingt auch noch. :)

    Laura (http://himbeermarmelade.de)

    AntwortenLöschen
  13. …wenn man ohnehin mit dem Auto unterwegs ist rund um Island, dann kann man, jedenfalls im Sommer, auch prima zelten! Das habe ich damals mit meiner Gastfamilie, bzw. anderen AuPair-Mädels auch gemacht. Man muss sich bloß ordentlich über die Campingplätze informieren - es gibt manchmal auch welche ohne Duschen. Das ist irgendwann nicht mehr so schön. Manche haben dafür aber dann auch wieder einen eigenen kleinen Hot Pot!

    Ach ja, und Air Berlin fliegt auch nach Island.

    Mir fällt sicher noch mal was ein, dann komm ich wieder und ergänze! :)

    Lieben Gruß, Midsommarflicka

    AntwortenLöschen
  14. Ich war bloß 2 Monate auf Island, den Sommer über. So lange, wie eben keine Schule war und die Familie ein AuPair benötigte.
    Aber innerhalb dieser zwei Monate hab ich es immerhin bis zum Jökulsárlon, zweimal auf's Snæfellsnes, auf Heimaey und zum Golden Circle geschafft… Und noch ein bißchen mehr drumherum (Selfoss etc.) und natürlich Reykjavík, beinahe wöchentlich. (Ich habe in Njarðvík gewohnt!)

    Lieben Gruß, Midsommarflicka

    AntwortenLöschen
  15. Liebe Sóley,

    das ist wirklich ein super hilfreicher Blogeintrag. Nach Island möchte ich auch unbedingt mal reisen!
    Bin gerade zufällig auf deinen Blog gestoßen und er gefällt mir richtig gut - du hast mich als neue Leserin gewonnen. :)

    Liebe Grüße
    Lisa

    AntwortenLöschen

Ich freue mich immer über Kommentare oder konstruktive Kritik, also verratet mir eure Meinung!